Am langen Wochenende verlässt den warmen Altweibersommer seine Kraft. Zum 3. Oktober hin fallen die Temperaturen etwas, auch Wolken und Regen kommen auf. Insgesamt endet jedoch ein extrem warmer September - der in einen etwas kühleren Oktober münden dürfte, sagt ntv-Meteorologe Alexander.
ntv: Langes Wochenende, beginnende Herbstferien - in nächster Zeit werden sich die Menschen wieder besonders für das Wetter interessieren. Wie sind die Aussichten?
Björn Alexander: Der oft ungetrübte Altweibersommer bröckelt in den kommenden Tagen zwar etwas, aber oftmals bleibt es noch freundlich und sehr warm. Den Höhepunkt der Temperaturen bringt uns der Montag - erneut mit Spitzen gen 30 Grad lässt der Brückentag gleichzeitig Oktober-Rekorde wackeln. Ab Dienstag, dem Tag der Einheit, geht es dann generell wechselhafter und weniger warm weiter.


Toskana? Nein: Thüringen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Welche Prognosen gibt es für den Oktober generell?
Auch wenn es nächste Woche durchwachsener wird, so sind die Regenmengen bis zum Ende der Woche zuerst noch recht übersichtlich. Und auch die experimentelle Langfristprognose berechnet den Oktober 2023 durchschnittlich nass bis zu trocken.
Was sagen die Temperaturprognosen?
Nach dem Rekord-September, bei dem wir aktuell auf einen Temperaturüberschuss von rund vier Grad zulaufen, soll der Oktober ebenfalls zu warm ausfallen - zumindest nach den Prognosen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA. Basierend auf dem Europäischen Wettermodell ließen die Langfristtrends zuletzt aber auch durchaus kältere Ansätze zu.
Ferienzeit gleich Reisezeit - wie sind hier die längerfristigen Berechnungen in anderen Teilen Europas?
Nach den teilweise heftigen Gewittern Richtung Ägäis und Griechenland und Türkei beruhigt sich die Lage rund ums Mittelmeer erst einmal. Das dürfte - nach jetzigem Stand - gegen Ende des ersten Oktober-Drittels wieder ändern.


ntv-Meteorologe Björn Alexander
(Foto: Privat)
Warum?
Dann lassen die Wettercomputer insbesondere im südlichen Alpenraum und am westlichen Mittelmeer die Unwettergefahr massiv ansteigen. Und auch danach zeigen sich Prognosen im Süden Europas anfällig für weitere, teils intensive Wetterereignisse.
Und in Nord- und Westeuropa?
Mit Tief "Kilian" - der internationale Name ist "Agnes" - hat der erste Herbststurm die Britischen Inseln überquert - ein durchaus brisantes Wetterereignis. Auf dem Festland mit Böen über 110, auf dem offenen Meer mit Böen bis 150 km/h und entsprechenden Schäden und Einschränkungen wie Stromausfälle und Überschwemmungen durch den begleitenden Dauerregen. Dabei hat sich der Sturm binnen zwölf Stunden um 26 Hektopascal rapide vertieft - eine sogenannte Bombogenese.
In welcher Form gestaltet sich die weitere Entwicklung?
"Kilian", das nachfolgende Tief "Lenn" und der ehemalige Hurrikan "Ex-Nigel" bilden über dem Atlantik ein Tiefdruckzentrum aus, das sich auch in den nachfolgenden Tagen halten wird. Insofern bleibt es im Norden und Westen unseres Kontinents wiederholt unbeständig oder nass und mitunter windig bis stürmisch.
Was bekommen wir in Deutschland von den Tiefs ab?
Zum Wochenende schummeln sich auch mal Schauer und Gewitter mit unter, bevor sich am Sonntag und Montag vorübergehend erneut hoher Luftdruck etabliert.
Dann schauen wir aufs lange Wochenende und den Samstag im Detail.
Der Samstag bringt im Süden und Südosten teils kräftige und vereinzelt gewittrige Schauer mit böigem Wind mit, die sich später in die Alpen und ins Erzgebirge zurückziehen und bis zum Abend abklingen. Im übrigen Land geht es ebenfalls durchwachsen los, bevor es ebenfalls immer schöner wird. Die Werte bringen es auf 18 Grad im Norden und auf 26 Grad im Süden.
Und am Sonntag und Montag?
Bleibt es bei den Nordlichtern tendenziell wechselhaft und frisch, während es von der Mitte südwärts nach Nebelauflösung häufiger sonnig weitergeht. Dabei steigen die Temperaturen dort abermals spürbar an, bringen es am Montag auf knapp 30 Grad und liegen damit in Schlagdistanz zum Allzeit-Oktober-Rekord von 30,9 Grad.
Welche Aussichten präsentieren uns die Wettercomputer zum Tag der Einheit und danach?
Ab Dienstag schwinden dem sonnigen Altweibersommer die Kräfte und es ziehen vermehrt Wolkenfelder durch. Nach jetzigem Stand sind allerdings nur schlappe Schauer oder etwas Regen in Sicht. Dabei bleibt es mit Spitzen um oder knapp über 20 Grad weiterhin sehr mild bis warm.