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Diplomatische Verwerfungen: Russland weist lettischen Botschafter aus

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Das Außenministerium in Moskau forderte Botschafter Maris Riekstins auf, Russland binnen zwei Wochen zu verlassen.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Zunächst verweist Moskau den estnischen Botschafter des Landes, dann folgt im Gegenzug der Rauswurf des russischen Abgesandten aus Tallinn. Der Streit zieht weite Kreise: Auch Lettland und Russland werfen ihre Botschafter gegenseitig raus.

Als Reaktion auf die Ausweisung des russischen Botschafters aus Lettland, weist Russland den lettischen Botschafter aus. Das Außenministerium in Moskau forderte Botschafter Maris Riekstins auf, Russland binnen zwei Wochen zu verlassen. Das Ministerium kritisierte die "totale Russenfeindlichkeit" Lettlands und betonte, Riga trage "die volle Verantwortung für die aktuelle Situation".

Russland hatte am Montag bereits die diplomatischen Beziehungen zu Estland herabgestuft und den estnischen Botschafter ausgewiesen. "Der Botschafter der Republik Estland muss am 7. Februar die Russische Föderation verlassen", teilte das Außenministerium in Moskau mit. Die diplomatischen Beziehungen mit dem Baltenstaat würden herabgestuft, hieß es. Hintergrund ist ein diplomatischer Streit um die Anzahl der Botschafts- und Konsularangehörigen.

Estland reagierte umgehend: Im Gegenzug soll auch Russlands Botschafter Estland verlassen müssen. Estland hatte zuvor eine Verringerung des Personals an der russischen Botschaft in Tallinn gefordert. Damit solle personeller Gleichstand auf diplomatischer Ebene erzielt werden. Russland seinerseits sprach von einem "neuen unfreundlichen Schritt", der auf den Abbruch der Beziehungen ziele. Nach der Ausweisung des estnischen Botschafters übernimmt ein Geschäftsträger die Vertretung Estlands in Moskau.

Daraufhin wies auch das Nachbarland Lettland den russischen Botschafter aus. Grund der Entscheidung seien die fortgesetzte "militärische Aggression" Russlands gegen die Ukraine und die Solidarität mit Estland und Litauen, hatte das Außenministerium in Riga am Montag erklärt.

Die Spannungen zwischen Russland und seinen Nachbarländern im Baltikum haben massiv zugenommen, seitdem Präsident Wladimir Putin am 24. Februar vergangenen Jahres Truppen in die Ukraine geschickt hatte. Litauen hatte seine diplomatischen Beziehungen zu Russland bereits im April herabgestuft - als Reaktion auf Gräueltaten in der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew.