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Drohnenangriffe auf Moskau: Putin-Vertrauter Kadyrow droht Westen mit Rache

Russland schwört Rache für die jüngsten Drohnenattacken auf die Hauptstadt Moskau. Nicht nur die Ukraine soll dabei den Hass zu spüren bekommen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach von einem Angriff mit acht Drohnen. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin meldete kleinere Schäden an mehreren Gebäuden, außerdem habe es zwei Verletzte gegeben.

Der kremltreue Propagandist Wladimir Solowjew behauptete, es seien 32 Drohnen auf Moskau niedergegangen. Auch auf den Stadtteil Rubljowka im Moskauer Umland. Laut eines unabhängigen russischen Medienportals soll außerdem die Region Nowo-Ogarjowo Ziel der Drohnen gewesen sein. Dort hat auch Kreml-Herrscher Wladimir Putin seine Residenz.

Laut eines russischen Militärbloggers hätten die Drohnen jenen geähnelt, die die Ukraine im Krieg gegen die russischen Invasoren einsetzt. Das teilte die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrem täglichen Lagebericht mit.

Die Ukraine setzt unter anderem Drohnen des Typs UJ-22 der Firma Ukrjet ein. Die Drohnen haben eine Reichweite von 800 Kilometern und können bis zu 20 Kilogramm Sprengstoff in Form von Minen oder Granaten transportieren.

Ukraine weist Verantwortung zurück

Neben Kremlchef Wladimir Putin, der Kiew Terror vorwarf und eine Reaktion ankündigte, schwor sein enger Vertrauter Ramsan Kadyrow Rache: Der Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus forderte die Verhängung des Kriegsrechts in Russland, um härter gegen die Ukraine vorzugehen.

"Wir werden in der Zone der militärischen Spezialoperation bald zeigen, was Rache im ganzen Sinne des Wortes ist", schrieb Kadyrow in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram. Einmal mehr drohte er auch Westeuropa mit russischen Angriffen, Russland könne an die Türen zum Beispiel Deutschlands oder Polens klopfen, meinte er.

Seit den Attacken herrscht in Russland Vergeltungsstimmung. Die Ukraine hat die Verantwortung für die Luftschläge zurückgewiesen. Der Vertraute des ukrainischen Präsidenten, Michailo Podoljak, sagte, sein Land sei nicht direkt an den Angriffen beteiligt. Er mutmaßte jedoch, dass es weitere solcher Attacken in der Zukunft geben könnte.

Weißes Haus: Unterstützen keine Angriffe innerhalb Russlands

Auch die US-Regierung hat sich inzwischen zu den Drohnenangriffen auf Moskau geäußert und bekräftigt, keine Angriffe innerhalb Russlands zu unterstützen. "Wir haben uns nicht nur öffentlich, sondern auch privat gegenüber den Ukrainern klar geäußert, aber wir wollen uns nicht auf Hypothesen einlassen", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Dienstag in Washington.

Man sammle derzeit Informationen, um herauszufinden, was genau passiert sei. Gleichzeitig machte sie deutlich: "Wir unterstützen keine Angriffe innerhalb Russlands. Punkt." Sie forderte Russland erneut dazu auf, den Krieg in der Ukraine zu beenden und verurteilte die "brutalen" russischen Luftangriffe auf das Nachbarland.

Dagegen hat die Ukraine nach Meinung des britischen Außenministers James Cleverly das Recht, zum Zweck der Selbstverteidigung auch Ziele auf russischem Staatsgebiet anzugreifen. "Legitime militärische Ziele außerhalb ihrer eigenen Grenze sind Teil des Selbstverteidigungsrechts der Ukraine", sagte Cleverly am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit seinem estnischen Amtskollegen Margus Tsahkna in Estlands Hauptstadt Tallinn. Zu den auf Moskau niedergegangenen Drohnen wollte sich Cleverly nicht äußern.

Neuer Beschuss von ukrainischer Seite am Dienstag

Während Moskau erst seit Kurzem Schauplatz derartiger Drohnenattacken ist, wird vor allem auch aus grenznahen Regionen zur Ukraine schon seit längerem immer wieder von Angriffen mit Artillerie und Drohnen aus dem Nachbarland berichtet. Der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkiw, meldete am Dienstagabend neuen Beschuss der Region von ukrainischer Seite. Es gebe einen Toten und Verletzte.

Bereits Anfang Mai war ein Drohnenangriff über dem Kreml abgewehrt worden. Kremlchef Putin lobte die Arbeit der Luftverteidigung, sagte aber auch, dass sie dichter und besser werden müsse.