DTB ereilt "Schocknachricht" Deutsche Turner kreuchen zur WM in die Diamentenstadt

Emma Malewski verpasst die WM in Antwerpen.
(Foto: IMAGO/foto2press)
"Schocknachricht" kurz vor der WM in Antwerpen: Mit Europameisterin Emma Malewski muss die nächste Hoffnungsträgerin für die Titelkämpfe absagen. Dabei geht es für die Turner des DTB um den Traum von den Olympischen Sommerspielen 2024.
Elisabeth Seitz? Achillessehnenriss im rechten Fuß. Emma Malewski? Syndesmoseriss im linken Fuß. Ohne zwei ihrer großen Hoffnungsträgerinnen haben die deutschen Turn-Riegen ihr WM-Quartier in Antwerpen bezogen. Während zwei der berühmtesten Beine der Kunstturn-Nation in Watte liegen, kämpfen Deutschlands Frauen und Männer bei den Titelkämpfen in der Diamanten-Stadt um ihren Traum von Olympia.
"Meine ganze Kraft und Unterstützung gilt nun meinen Mädels. Ich hoffe, dass sie die Olympiaquali schaffen", sagte 2022-Europameisterin Malewski. Der Schreck saß der 19-Jährigen dabei noch in den Gliedern, nachdem sie sich im letzten Training vor der Abreise nach Belgien beim Abgang vom Stufenbarren so schwer verletzt hatte. "Es ist ein großer Schock für mich", sagte Malewski. Und auch der Deutsche Turner-Bund (DTB) schrieb auf seiner Internetseite von einer "Schocknachricht" für die Frauenriege.
Wie Malewski wird auch Deutschlands erfolgreichste Kunstturnerin Seitz bei den WM-Wettkämpfen im Nachbarland (30. September bis 8. Oktober) nur Zuschauerin sein - doch auch sie glaubt fest an ihr Team um die frühere Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz und die Kölnerin Sarah Voss. "Ich bin sicher, sie werden das packen", schrieb sie nach ihrer Verletzung bei Instagram.
Die Männer haben weniger Sorgen
Die Mannschaft von Bundestrainer Gerben Wiersma wird am kommenden Montag erstmals bei der WM an die Geräte gehen. In der Qualifikation gilt es für Männer wie Frauen, mindestens Platz zwölf zu erreichen, um ein Ticket für den olympischen Mannschafts-Wettbewerb zu ergattern. Ein Selbstgänger ist das ohne Seitz und Milewski nicht.
Männer-Bundestrainer Valeri Belenki kann beim Unternehmen Olympia-Quali im Gegensatz zu den Frauen personell immerhin aus dem Vollen schöpfen. Lukas Dauser, Olympiazweiter und Vize-Weltmeister am Barren, ist ebenso dabei wie EM-Medaillengewinner Andreas Toba und der deutsche Mehrkampfmeister Pascal Brendel.
"Wir sind gut angereist, und die Mannschaft ist fit", sagte Belenki: "Ich denke, wir sind gut vorbereitet, und die Jungs wissen, worum es geht, um Olympia." Los geht es für die Männer-Riege am Samstagabend mit der Qualifikation. Das Teamfinale steigt dann am Dienstag, bei den Frauen werden die Mannschaftsmedaillen am Mittwoch vergeben. Die Einzelentscheidungen im Mehrkampf und an den Geräten starten am Donnerstag der kommenden Woche.
Die letzte ganz große deutsche WM-Sternstunde liegt übrigens sechs Jahre zurück. Seit Pauline Schäfers Gold-Coup am Schwebebalken 2017 kamen bei den vier folgenden interkontinentalen Titelkämpfen noch drei Podestplätze hinzu. Bronze gab es 2018 für Seitz am Stufenbarren, Schäfer (2021 am Stufenbarren) und Dauser (2022 am Barren) gewannen Silber.