Blick in das Familienalbum von Sahra Wagenknecht (54). BILD zeigt exklusiv Aufnahmen aus den Kindheit- und Jugendtagen der Linken-Ikone, die sich anschickt, Deutschlands politische Landschaft mit einer Parteineugründung aufzuwühlen – BILD berichtete exklusiv.
Die Aufnahmen zeigen: Wagenknecht als Kleinkind, im Kreise ihrer Großeltern und als Braut an der Seite ihres ersten Ehemanns, der sich heute bei den Reichsbürgern zu Hause fühlt.
Es sind Bilder aus einer Vergangenheit, in der Jung-Sahra nur sehr wenig unter Kontrolle hatte.
1970 – Klein Sahra mit rund einem Jahr. Kitabesuch kam nicht infrage, sie lebte bei Oma und Opa
Foto: privat
► Geboren 1969 in der DDR, in Jena. Mama: eine junge Studentin. Papa: ein Perser. Von ihm stammt die Schreibweise ihres Vornamens: das „h“ in der Mitte statt am Ende. „Sachra“ sollte sie genannt werden. Ihr Vater habe sie immer gern auf den Schultern getragen, erinnert sich Wagenknecht, dem Himmel entgegen. Doch dann, als Sahra fast drei Jahre alt war, verschwand ihr Papa, kehrte von einer Reise nach Teheran nie wieder zurück. „Ein Verlustschmerz, den man mit ins Leben nimmt“, so Wagenknecht.
1983: Sahra mit Mutter Gudrun, die sie ab der Grundschule in Berlin allein aufzog
Foto: privat
► Ihre Kindergartenzeit verbringt Sahra bei den Großeltern in Jena. Der Versuch, sie in eine Kita in Berlin zu stecken, wo ihre Mutter studiert, scheitert. Die Kinder fremdeln mit dem Mädchen, dessen Haut eine Nuance dunkler ist. Erst zur Einschulung zieht Sahra zur Mutter in den Prenzlauer Berg. Das Fremdeln bleibt: „Chinesin“ nennen sie die Mitschüler. Sahra zieht sich zurück, vergräbt sich in Bücher. Ihre Freunde heißen Goethe, Kant, Hegel, Marx.
1993 – Studentin Wagenknecht in Göschwitz bei Jena mit ihren Großeltern
Foto: privat
► Sahra bleibt Außenseiterin: Nach dem Abi (1988) verbietet ihr das DDR-Regime das Studium. „Nicht aufgeschlossen genug fürs Kollektiv“, heißt es. Eine Stelle als Sekretärin kündigt sie, hält sich mit Russisch-Nachhilfe über Wasser.
1976 – Einschulung in Prenzlauer Berg (Berlin)
Foto: privat
► Auch nach der Wende, als alle Richtung Westen stürmen, schwimmt Wagenknecht gegen den Strom, tritt 1989 in die SED ein. Sie will kein Wendehals sein.
Bevor sie zur Ikone von PDS und Linkspartei aufsteigt, studiert sie Philosophie, Literatur. Später geht sie nach Holland, macht dort ihren Abschluss über ihre alten Freunde: Hegel und Marx. Jahre später promoviert sie noch in Volkswirtschaft.
Wagenknecht, die Hochbegabte – jedenfalls in der Theorie ...
Privat erlebt sie ihre krachendste Niederlage: 1995 (sie ist 27) lernt Wagenknecht den Filmemacher Ralph T. Niemeyer kennen. Am 5. Mai 1997 (Karl Marx’ Geburtstag) heiratet sie den Hallodri, der sie während ihrer 18 gemeinsamen Jahre (Scheidung 2013) mit zahlreichen Frauen betrügt, dabei drei (!) außereheliche Kinder zeugt.
1997 – Hochzeit mit dem PDS-Politiker Ralph T.Niemeyer (53) in Weimar. ER ist heute Reichsbürger und verurteilter Betrüger
Foto: JENS MEYER
Sie selbst bleibt kinderlos, auch später an der Seite von Oskar Lafontaine (79), dem „kleinen König von der Saar“.
18 Jahre Untreue, Verrat! Wie konnte sich eine so kluge Frau so irren? „Ich glaube, ich habe keine Menschenkenntnis“, so Wagenknechts bitterer Kommentar. Heute will sie das Thema nicht mehr anfassen.
Niemeyer ist inzwischen als durchgeknallter Reichsbürger bekannt, vielfach vorbestraft wegen Betrug.
1999 – Rückwärts nimmer? Wagenknecht und ihr Ehemann beim 50. Jahrestag der DDR-Gründung
Foto: action press
Vor einem Jahr reiste er – ganz im Ernst – als selbst ernannter „Exil-Kanzler“ der Reichsbürger nach Moskau, erklärte anschließend Kanzler Scholz für „suspendiert“. Er habe im Kreml einen Frieden für die Ukraine verhandelt und bei Gazprom frisches Gas bestellt.
Immerhin: Die gemeinsame Liebe zu Russland, der Drang nach Moskau ist Sahra und ihrem Ex geblieben.
2016 – Sahne-Anschlag: Kritiker bewarfen Wagenknecht auf dem Parteitag in Magdeburg mit einer Torte
Foto: picture alliance / dpa
Am Samstag wird Oskar Lafontaine 80
Einst war er der „kleine König von der Saar“ (gut 1,70 Meter), herrschte 14 Jahre als SPD-Ministerpräsident im Saarland, wurde 1998 Bundesfinanzminister, überwarf sich aber mit Kanzler Gerhard Schröder (Hartz IV, Rücktritt 1999), um 2005 zur Linkspartei überzutreten.
ER spielt Napoleon, SIE seine Prinzessin: Lafontaine und Sahra Wagenknecht 2012 beim Karneval in Saarbrücken
Foto: IMAGO
Kommenden Samstag begeht Oskar Lafontaine seinen 80. Geburtstag – in der Heimat, wie Ehefrau Sahra BILD verrät: „Wir feiern bei uns im Saarland. Mit Freunden, die Oskar wichtig sind, die sein Leben begleitet haben, auch aus der SPD. Gott sei Dank muss man mit 80 ja kein Protokoll mehr einhalten …“
Lafo radelt und wandert gern mit seiner Sahra. Und berät sie auch bei deren Plänen für eine neue Partei.
2023 – „Aufstand für Frieden“-Demo mit Alice Schwarzer am25. Februar in Berlin. Ziel: Kapitulation der Ukraine
Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE
Foto:
Dieser Artikel stammt aus BILD. Das ePaper der gesamten Ausgabe gibt es hier.