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El Salvador: 2.000 Polizisten belagern Stadt im Bandenkrieg

Um nach einer Bande zu fahnden, haben Sicherheitskräfte in El Salvador eine Kleinstadt abgeriegelt. Das harte Durchgreifen der Regierung ist umstritten.

Mehr als 2.000 Polizisten haben am Sonntag eine Stadt in El Salvador umstellt und abgeriegelt. Wie die US-amerikanische Zeitung "Washington Post" berichtet, fahnden die Sicherheitskräfte nach Mitgliedern einer kriminellen Bande, die in einem Mord verwickelt sein sollen. Die etwa 30 Kilometer südwestlich der Hauptstadt San Salvador gelegene Stadt Comasagua wurde vollständig umzingelt.

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Nach Angaben von El Salvadors Präsident Nayib Bukele richtet sich die Aktion gegen Mitglieder der MS-13-Bande in Comasagua. "Wir wissen, dass sich die Bandenmitglieder noch immer dort aufhalten", schrieb Bukele auf Twitter. Jeder, der die Stadt betrat oder verließ, wurde befragt oder durchsucht.

Seit März über 53.000 Personen festgenommen

Die Belagerung von Comasagua ist das jüngste Beispiel für das harte Durchgreifen der Regierung im Kampf gegen organisierte Kriminalität. Nachdem die Mordrate in dem kleinen mittelamerikanischen Land massiv angestiegen war, hatte Bukele Ende März den Ausnahmezustand verhängt und der Bandenkriminalität den "Krieg" erklärt. Seitdem wurden über 53.000 Personen festgenommen.

Unter dem Ausnahmezustand sind unter anderem Inhaftierungen ohne Gerichtsurteile und ein längerer Verbleib in Untersuchungshaft möglich. Die Behörden können zudem die Versammlungsfreiheit einschränken und Telefonate abhören. Menschenrechtsorganisationen beklagen, dass junge Männer häufig allein aufgrund ihres Alters, ihres Aussehens oder der Tatsache, dass sie in einem von Banden beherrschten Slum leben, verhaftet werden.