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Energie-Wahnsinn - Bio-Bauer fackelt sein Gas ab

Merkendorf (Lkrs. Coburg) – Ganz Deutschland fürchtet sich vor einem kalten Winter, explodierenden Energiekosten. Die Regierung feilt an Maßnahmen die die Krise abwenden sollen.

UND EIN BIO-BAUER AUS OBERFRANKEN FACKELT SEIN BIOGAS EINFACH AB.

Seit 2016 steht auf dem Hof von Hannes Porzelt (31) eine Biogasanlage. In die fährt er Mist und Gülle, mischt spezielle Bakterien dazu und erhitzt alles. Heraus kommt Biogas, das mit einem MAN-Motor in Strom umgewandelt und eingespeist wird.

Die Biogasanlage von Bauer Hannes Porzelt (31) in Merkendorf bei Coburg

Foto: PASTIEROVIC

„Ich erzeuge 620 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr“, so Porzelt. „Damit versorge ich rund 200 Haushalte.“

Kurios: Porzelt KÖNNTE doppelt so viel Strom einspeisen. Doch das ist ihm gesetzlich verboten. „Wegen des EEG-Gesetzes darf ich nur begrenzt Strom einspeisen. Übriges Biogas muss ich vernichten“, sagt Porzelt.

300 Kühe auf Porzelts Hof liefern pro Tag fünf Tonnen Mist und 15 Kubikmeter Gülle. Kleinere Betriebe aus der Umgebung, die keine Biogasanlage haben, könnten zuliefern.

Porzelt: „Würden die gesetzlichen Bestimmungen aufgehoben, würde ich sofort aufrüsten.“

Porzelts Kühe produzieren pro Tag 15 Kubikmeter Gülle und 5 Tonnen Mist für die Anlage

Foto: PASTIEROVIC

Vergangenen Freitag hat die Bundesregierung im Rahmen des Energiegesetzes zwar beschlossen, dass Biogasanlagen jetzt mehr Strom einspeisen dürfen. Aufrüsten darf Porzelt deshalb aber trotzdem nicht.

Der Grund: bauliche Aufrüstungen erlaubt das Gesetz auch nach der Änderung nicht.

So wie Porzelt geht es aktuell „1139 Gülle vergärenden Anlagen in Deutschland“, sagt Jörg Schäfer, Sprecher Fachverband Biogas. „Dass diese Anlagen im kommenden Winter nicht mehr produzieren dürfen, ist vollkommen unverständlich.“