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Erneut schwänzt Markus Söder die Merz-Runde

Am Donnerstagabend trafen sich die wichtigsten Unionspolitiker aus dem Bund und den Ländern in Berlin. Die „Merz-Runde“ heißt das Treffen, zu dem der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion am Vorabend jeder Bundesratssitzung bittet.

Ähnliche Runden gibt es auch bei SPD und Grünen. Wenn eine politische Kraft es schafft, über alle staatlichen Ebenen hinweg an einem Strang zu ziehen, kann sie sehr erfolgreich sein. So wie die Union zuletzt mit einer gut orchestrierten Attacke gegen das Bürgergeld der Ampel: Am Ende kam die Sozialleistung nur in deutlich abgespeckter Form ins Gesetzblatt.

Merz lädt ein, aber man trifft sich in turnusmäßig wechselnden Landesvertretungen, den Botschaften der Länder im Regierungsviertel. An diesem Donnerstag war das Treffen in der bayerischen Landesvertretung, die gegenüber der Komischen Oper liegt und besonders repräsentativ ist.

Dort gab es gutes Essen und gepflegte Getränke aus dem Freistaat – aber keinen Ministerpräsidenten von dort. Markus Söder befand es nicht für nötig, persönlich zu erscheinen, und schickte stattdessen Florian Herrmann, seinen Chef der Staatskanzlei.

Eigentlich ein Affront. Die Einladungen in die Merz-Runde gelten der Person. Doch für Herrmann hatte man eine Ausnahme gemacht, um überhaupt einen Gastgeber zu haben. Denn Söder ignoriert die Treffen mit den CDU-Kollegen schon länger: 14-mal tagte die Merz-Runde, seit der im Februar vergangenen Jahres Fraktionschef wurde. 14-mal fehlte Söder.

Söder hasse halt Berlin, sagt einer der CDU-Ministerpräsidenten schulterzuckend: Jede Übernachtung in der Hauptstadt sei ihm ein Gräuel. Der nimmt uns nicht für voll, beschwert sich ein anderer.

Als der Bayer in der Corona-Zeit noch nach den berühmten MPKs neben Kanzlerin Angela Merkel vor die Kameras treten konnte, sei er dafür immer angereist – sogar wenn per Videoschalte beraten wurde. Die Kanzlerin habe Söder für seine Kragenweite gehalten, CDU-Landesfürsten jedoch für politische Zwerge, für die er keine Zeit habe.

Immerhin, mit Merz redet Söder: Jeden Montag, um acht Uhr morgens, schalten sich beide zur Videokonferenz zusammen. Diesen Termin verpasst Söder fast nie. In persona rechnen die Christdemokraten mit dem CSU-Chef erst wieder nach der bayerischen Landtagswahl im Oktober.

Gewinnt Söder diese, wird er erneut nach der Kanzlerkandidatur greifen, da sind sich alle sicher. Sein Platz sei in Bayern, lässt der Ministerpräsident zwar im Wahlkampf verbreiten. Aber das glaubt in der Merz-Runde niemand. Um Kanzler zu werden, sei Söder zu allem bereit – sogar zu Treffen mit CDU-Landespolitikern und zu Reisen nach Berlin.

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