Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Esel Lukas (18) soll weg - Lebende Krippe auf der Kippe!

Stuttgart – Buben und Mädle lieben am Weihnachtsmarkt in der Stuttgarter City vor allem die duftenden Buden, das Karussell, die Kinder-Eisenbahn und den Advents-Streichelzoo. Doch genau der sorgt für Zoff. Denn immer mehr Tierschützer wollen Schafe und Esel verbieten. Die Lebende Krippe steht auf der Kippe!

Seit 24 Jahren baut Tierzüchterin Anette Wohlfahrt zur Adventszeit an der Markthalle das Gehege mit biblischen Figuren auf – die Tiere sind echt. Sie sagt: „Bis vor drei Jahren hatten wir noch Ziegen, aber die haben immer die Deko heruntergerissen. Schafe, Lämmer und der Esel fühlen sich wohl und können sich jederzeit in einen Stall zurückziehen. Sie werden rund um die Uhr von Security bewacht.“

Seit 24 Jahren steht die Lebende Krippe zur Weihnachtszeit gegenüber der Markthalle. Schäfer füttern morgens und abends die Tiere, misten den Stall aus

Foto: Andreas Rosar

Zwei Schafe, drei Lämmer und ein Esel wohnen über die Weihnachtszeit in der Innenstadt. Esel Lukas bereits seit 18 Jahren

Foto: Andreas Rosar

Laut Tierschützern sei das dennoch eine Quälerei. In einem offenen Brief fordern sie ein Verbot. Stephanie Kowalski von 'Menschen für Tierrechte BW e.V.' zum SWR: „Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß.“ Fachreferent Peter Höffken (50) von der Organisation Peta zu BILD: „Die vielen Menschen auf dem Markt machen den Tieren Angst, sie stehen unter Dauerstress. Aus dem gesamten Bundesgebiet hören wir immer wieder von Vorfällen, bei denen Besucher den Tieren Süßigkeiten füttern oder von Übergriffen durch Betrunkene.“

Auch die Tierschutzbeauftragte der grün-schwarzen Landesregierung, Dr. Julia Stubenbord (47), schimpft: „Ich würde es begrüßen, wenn die Stadt die Lebende Krippe künftig nicht mehr zulässt. Eltern können mit ihren Kindern auch Esel und Schafe auf Bio-Bauernhöfen bestaunen oder streicheln.“

Weihnachtsmarkt-Chef Marcus Christen (54) wehrt sich: „Wir haben die Krippe überprüft. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Tiere leiden oder Verhaltensstörungen entwickelt haben. Der Esel ist schon seit Jahren mit dabei und scheint dort glücklich zu sein.“

Immer wieder kommen Kita-Gruppen zur Krippe. „Gerade für Stadtkinder ist es toll. So sehen sie auch, woher das Schnitzel und die Wurst kommt“, sagt eine Erzieherin

Foto: Andreas Rosar

Während der Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes ist immer ein Schäfer vor Ort, die Nacht über sind die Tiere im Stall. In der Lebenden Krippe haben sie genauso viel Platz wie auf dem Hof, sagt ein Schäfer zu BILD. Geld gibt es für die Krippe auch nicht, die Besitzer der Tiere bezahlen sogar den Aufbau selbst.

Und was sagen die Stuttgarter?

Mutter Nicole (33, Einkäuferin) sagt: „Einerseits finde ich es schön für die Kinder, andererseits ist am Wochenende sehr viel los und auch laut für die Tiere“

Foto: Andreas Rosar

„Solange es artgerechte Haltung ist, finde ich es in Ordnung“, sagt Student Modest (22). Kumpel Paul (22) meint: „Es ist eine schöne Attraktion für Kinder“

Foto: Andreas Rosar

Mutter Katharina Kraus (37, Verkäuferin) kommt einmal die Woche mit Sohn Erwin (3) zur Krippe. „Mein Sohn mag die Tiere so gerne. Ich hoffe sehr, dass die Krippe mit den Tieren noch die nächsten Jahre da ist“, sagt sie

Foto: Andreas Rosar