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EU-Parlament hält nicht dicht - Plapper-Eklat um Selenskyjs Geheimbesuch

Es sollte die zweite Auslandsreise von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) seit Kriegsbeginn werden. Doch jetzt wackelt der Besuch in Brüssel – weil der Geheimplan aus dem EU-Parlament durchsickerte.

Plapper-Eklat in Brüssel: Obwohl Selenskyj kürzlich von einem „erheblichen Risiko“ gesprochen hatte, sollte er einer Einladung nach Brüssel folgen, wurden die Reisepläne drei Tage vor einer geplanten Rede im EU-Parlament bekannt.

Bedeutet: Seine Sicherheit vor einem möglichen Anschlag auf sein Leben zu garantieren, wird nun noch schwieriger.

Entsprechend soll es hinter den Kulissen zwischen Parlament, Rat und EU-Kommission gekracht haben, denn die Einladung nach Brüssel hatten ursprünglich Ratspräsident Charles Michel (am Donnerstag und Freitag Gastgeber eines EU-Gipfels) und Kommissionschefin Ursula von der Leyen.

Schwer unter Plapper-Verdacht: hochrangige Beamte aus dem Umfeld von Roberta Metsola, der Präsidentin des Europäischen Parlaments. Mehrere Beamte bestätigten dem Brüssel-Büro von „Politico“, dass das Leck aus Metsolas Umfeld stammt. Dabei fällt der Name des Generalsekretärs des Parlaments, Alessandro Chiocchetti, Metsolas ehemaligem Stabschef. Dessen Aufgabe war es, die Fraktionen über den geplanten Besuch zu informieren.

Gipfel der Peinlichkeit: Die EVP-Fraktion, der Metsola angehört, twitterte auch noch zum geplanten Selenskyj-Besuch, immerhin ohne Zeitplan. Der Beitrag wurde nach kurzer Zeit gelöscht.

Einmal mehr in Erklärungsnot: EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola

Foto: JOHN THYS/AFP

Die Malteserin kann nur hoffen, dass die Indiskretionen aus ihrem Umfeld nicht zu einer Absage der Reise führen. Denn Metsola ist angezählt, steht nach einem spendierten Trip in ein Luxushotel in der französischen Weinregion Burgund samt Partner unter Selbstbedienungs-Verdacht. Zudem versäumte sie, die Reise nach den Regeln des EU-Parlaments fristgerecht transparent zu machen.

Allerdings: Kiew könnte eine Verschiebung auch mit der angespannten militärischen Lage erklären. Aktuell spitzen sich die Kämpfe um die Stadt Bachmut im Gebiet Donezk zu. Selenskyj kündigte am Montagabend an, den militärischen Widerstand gegen die Einnahme weiter fortzusetzen.

Selenskyj war im Dezember war nach Washington gereist, um eine Rede vor dem US-Kongress zu halten. Es war die bislang einzige öffentlich bekannte Auslandsreise seit Putins Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022.