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Explosion auf Militäranlage: Drohnenangriff auf Munitionsfabrik im Iran

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Eine Anlage zur Urananreicherung in Isfahan. Iran treibt sein Atomprogramm weiter voran.

(Foto: imago stock&people)

Mehrere Drohnen greifen in der Nacht einen Militärkomplex unweit der iranischen Stadt Isfahan an. In der Gegend unterhält die Islamische Republik mehrere Atomfoschungsanlagen. Größeren Schaden habe es nicht gegeben, schreiben Staatsmedien.

Im Iran hat sich in der Nacht eine Explosion ereignet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, wurde eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe der Metropole Isfahan im Zentraliran mit mehreren kleinen Fluggeräten angegriffen. Die Agentur Fars veröffentlichte dazu ein Video einer Explosion. Nach Angaben der Staatsmedien wurde eine der Drohnen von der Luftabwehr zerstört, während zwei andere explodiert seien. Durch den Angriff seien geringfügige Schäden am Dach eines Gebäudes verursacht worden, hieß es. Verletzt worden sei niemand.

Die Behörden machten keine näheren Angaben zu der betroffenen Militäranlage. Der Iran verfügt über mehrere Atomforschungsanlagen in der Region, darunter eine Anlage zur Umwandlung von Uran. Im April 2021 hatte Teheran angekündigt, dass am Standort Natans in der Provinz Isfahan die Produktion von auf 60 Prozent angereichertem Uran begonnen habe.

Verhandlungen zu Atomabkommen in der Sackgasse

In den vergangenen Jahren hatte Teheran Israel mehrere verdeckte Aktionen auf iranischem Boden vorgeworfen, darunter die Tötung des Wissenschaftlers Mohsen Fachrisadeh. Der Kernphysiker war im November 2020 bei einem Attentat auf sein Auto nahe Teheran getötet worden. Fachrisadeh war wegen seiner Rolle im iranischen Atomprogramm mit US-Sanktionen belegt, als er getötet wurde. Israel hat sich nie zu der Tötung geäußert.

Die Verhandlungen über das Atomabkommen mit dem Iran stecken seit Monaten fest. Die Vereinbarung sollte das iranische Nuklearprogramm begrenzen und sicherstellen, dass das Land keine Atomwaffen baut. Ausgehandelt hatten es die USA, China, Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Iran.

Unter dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump stiegen die USA aber 2018 einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten neue Sanktionen gegen Teheran. Daraufhin zog sich auch der Iran schrittweise aus seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurück und schränkte die Inspektionen seiner Anlagen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ein. Die USA haben die wiederaufgenommenen Verhandlungen wegen des brutalen Vorgehens iranischer Sicherheitskräfte gegen die Protestbewegung in dem Land inzwischen auf Eis gelegt.