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F1-Budget-Streit eskaliert: Red Bull sieht sich als Opfer böser Diffamierungen

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"So knapp haben wir das Budget unterschritten", erklärt Christian Horner (r.) dem Red-Bull-Boss Helmut Marko hier vielleicht.

(Foto: IMAGO/PanoramiC)

Hat sich Red Bull den Weltmeistertitel in der vergangenen Saison mit einem überzogenen Budget erschummelt? Die Betrugsvorwürfe gegen das Formel-1-Team überlagern das Nachtrennen von Singapur. Teamchef Christian Horner geht zum Gegenangriff über und attackiert die Konkurrenz.

Die Betrugsvorwürfe gegen den Weltmeister-Rennstall der Formel 1 nehmen Fahrt auf, bei Red Bull Racing ist man mittlerweile zum Gegenangriff übergegangen - und behält sich rechtliche Schritte vor. "Das ist eine Taktik unserer Konkurrenten, um von deren fehlender Leistung abzulenken", sagte Teamchef Christian Horner in Singapur: "Wir nehmen großen Anstoß daran."

Vor dem Nachtrennen am Sonntag (14 Uhr MEZ/Sky und im Liveticker auf ntv.de) hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, nach denen zwei Teams im vergangenen Jahr den neuen Budgetdeckel überschritten haben sollen. Darunter angeblich Red Bull, das mit Max Verstappen knapp den WM-Titel gewonnen hatte.

Horner wirft nun der Konkurrenz vor, gezielt Informationen an die Medien durchgestochen zu haben, noch bevor der Weltverband FIA überhaupt seine Budgetprüfungen abgeschlossen hat. "Wie um alles in der Welt wollen sie solches Wissen haben", sagte Horner, der sehr dünnhäutig wirkte. "Die FIA hat nichts verkündet, sie sind ja nicht mal fertig. Wir schauen uns im Nachgang auch unsere Optionen an, wie wir darauf reagieren. Das ist absolut diffamierend."

Red Bull lebt und atmet die Regeln, sagt Red Bull

Red Bull Racing sei "zu 100 Prozent" davon überzeugt, den Budgetdeckel von knapp 150 Millionen US-Dollar nicht überschritten zu haben. "Wir leben und atmen dieses Reglement jeden Tag", sagte Horner gar. Die Konkurrenz hält sich mit deutlichen Anschuldigungen noch zurück, erhöht aber den Druck. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und sein Ferrari-Kollege Mattia Binotto kamen für ein Gespräch im Fahrerlager zusammen, gaben sich anschließend öffentlichkeitswirksam die Hand.

Ihre Aussagen ähneln sich. Es brauche eine "transparente, ernsthafte Aufarbeitung". Die FIA müsse Führungsstärke zeigen. Und der sportliche Vorteil eines möglichen Vergehens sei enorm. Sobald ein Team die Grenze um fünf Prozent überschreitet, wird dies als schweres Vergehen gewertet, das wären in etwa 7 Millionen Dollar. Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies rechnete vor: "7 Millionen, das sind 70 Ingenieure, und 70 Ingenieure bringen dir sehr viel Rundenzeit."

Die FIA indes hält sich bislang weitgehend zurück, sah sich am Freitagabend aber doch zu einem Statement genötigt. Es gebe momentan "erhebliche und unbegründete Spekulationen". Die Bewertung aller Budgets werde ohne Rücksicht auf externe Diskussionen ordnungsgemäß abgeschlossen.