Was ist denn da ins Netz gegangen?
Seehausen (Bayern) – Normalerweise holt Berufsfischer Gerry Meyer (57) Forellen, Hechte und Zander aus dem idyllischen Staffelsee bei Murnau. Doch diese Woche ging dem Bayer ein ganz besonderer Fisch ins Netz, ein wahrer Glücksfisch sogar.
Zappelte da doch ein goldgelber Nishikigoi, kurz Koi genannt, in den Schlingen!
Und das ist kein Aprilscherz. „Gerade erst hat die Fischsaison angefangen und schon mache ich so einen Fang“, erzählt Fischer Gerry Meyer ungläubig.
Gerry Meyer schippert mit dem Fischerkahn und Tochter Leoni über den Staffelsee
Foto: Theo Klein
Seit fast 30 Jahren fährt er schon auf den Staffelsee, noch nie hat er einen derartigen Fang gemacht. Stattliche 62 Zentimeter lang und 3,2 Kilo schwer ist der wertvolle Karpfen.
Doch wie kam der Zierfisch, für den Liebhaber viele tausende Euro zahlen, denn nun in den Staffelsee? Da kann Berufsfischer Gerry nur spekulieren.
„Ich bringe es einfach nicht übers Herz, den Glücksfisch für die Pfanne vorzubereiten“, sagt Fischer Gerry. Deshalb sucht er für den Koi aus dem Staffelsee ein neues Zuhause
Foto: Theo Klein
Naheliegend: „Sein Besitzer hat ihn von seinem Gartenteich in den viel größeren Staffelsee ausgesetzt. Möglicherweise ist ihm der Unterhalt zu teuer geworden“.
Überleben in dem Gewässer ist für den Koi kein Problem: „Das ist ja im Grunde ein Karpfen, der kommt da einwandfrei zurecht. Weil er kein heimischer Fisch ist, sollte er natürlich nicht ausgesetzt werden“, sagt Züchter Paul Klein vom Koi-Centrum-München zu BILD.
Da Fischer Gerry Meyer es aber nicht übers Herz brachte, den Glücksfisch für die Pfanne vorzubereiten, gab er ihm ein vorübergehendes Zuhause. „Das ist aber keine Dauerlösung“.
Deshalb sucht Gerry Meyer jetzt für seinen Glücksfang einen Teichbesitzer, der den Fisch aufnimmt.