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Geheimdienstler als Nachfolger: Kiew soll Verteidigungsminister Resnikow austauschen

Geheimdienstler als Nachfolger Kiew soll Verteidigungsminister Resnikow austauschen

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Er selbst habe ein "absolut reines Gewissen", sagt Resnikow.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Der Skandal um den Einkauf überteuerter Lebensmittel für die Armee zieht in der ukrainischen Regierung weite Kreise. Vize-Minister, Gouverneure und hohe Beamte mussten bereits ihren Hut nehmen. Laut einem Abgeordneten soll der amtierende Verteidigungsminister nun auch ersetzt werden.

Der Leiter des ukrainischen Militär-Geheimdienstes, Kyrylo Budanow, wird nach Angaben eines Abgeordneten neuer Verteidigungsminister. Der 37-jährige Budanow werde den bisherigen Ressortchef Oleksij Resnikow ablösen, sagte David Arachamia am Abend. Diese Entscheidung sei "in Kriegszeiten absolut logisch". Wann die Ablösung erfolge, sagte er nicht. Der 56-jährige Resnikow werde Minister für strategische Industriezweige.

Resnikow war nach einer Reihe von Skandalen und Affären im Verteidigungsministerium in die Kritik geraten. Infolge eines mutmaßlichen Korruptionsskandals in der ukrainischen Armee waren seit Bekanntwerden der Affäre im Januar mehrere Vize-Minister, Gouverneure und hochrangige Beamte zurückgetreten oder entlassen worden. Unter anderem war zuletzt sein Stellvertreter Wjatscheslaw Schapowalow im Zusammenhang mit dem Skandal um den Einkauf überteuerter Lebensmittel für Soldaten zurückgetreten. Zudem sollen nach Medienberichten unter anderem in einem anderen Bereich der Behörde beim Bau von Kasernen Gelder veruntreut worden sein.

Resnikow hatte die Berichte zunächst zurückgewiesen. Am heutigen Sonntag kündigte er dann eine "interne Überprüfung" in seinem Ministerium an. Er selbst habe ein "absolut reines Gewissen". Zu den Spekulationen um seine mögliche Ablösung sagte er: "Es ist eine Person - der Oberbefehlshaber, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj - die entscheidet, ob ich Verteidigungsminister sein werde oder nicht".

Ziel der kritischen Medienberichte sei es offenbar, das "Vertrauen in das Verteidigungsministerium zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt zu untergraben", erklärte er. Die Ukraine wehrt seit fast einem Jahr eine russische Invasion ab. Die Finanzierung der Militärausgaben hängt dabei zu großen Teilen von westlichen Geldern ab. Das osteuropäische Land gilt als eines der korruptesten Länder Europas.