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Gewitter auch am Freitag wahrscheinlich: „Ideale Bedingungen“ für Tornados und Orkanböen

Von: Alina Schröder, Sebastian Richter, Tanja Koch

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Nach dem sommerlichen Wetter rollt nun eine Gewitter-Front auf Deutschland zu. Auch am Freitag ziehen schwere Unwetter auf – es wird vor Tornados gewarnt.

+++ 21.02 Uhr: Ein heftiges Unwetter ist am Donnerstagabend über Westdeutschland gezogen. Zahlreiche umgestürzte Bäume, Beeinträchtigungen im Bahn- und Flugverkehr waren die Bilanz der oft plötzlich auftretenden Wetterereignisse. Lokal gab es heftigen Regen, Donner und Blitze.

Das Unwetter zog zunächst von Nordrhein-Westfalen ins Rheinland, anschließend über das Münsterland und das Ruhrgebiet hinweg. Die Deutsche Bahn meldete, dass der Bahnverkehr in die Niederlande zeitweise eingestellt wurde. Es kam zu Verspätungen und Ausfällen.

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) stehen auch am Freitag in weiten Teilen Deutschlands mit hoher Wahrscheinlichkeit „extreme Unwetter“ mit Gewittern, Hagel und Sturm bevor. Vielerorts könnte erneut die höchste Warnstufe (Stufe 4) ausgerufen werden. Zudem biete die Wetterlage „ideale Bedingungen“ für Tornados und Orkanböen, die bis zu Windstärke 12 erreichen können. Hinzu kämen Hagel und teils extremer Starkregen mit bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die Hagelkörner könnten die Größe von Tischtennsibällen erreichen. Eine genaue Einschätzung, wo das Wetter am Freitag heftig werden könnte, sei allerdings erst wenige Stunden vorher möglich.

Der Deutsche Wetterdienst erwartet auch am Freitag schwere Unwetter in Deutschland. (Symbolbild)
Der Deutsche Wetterdienst erwartet auch am Freitag schwere Unwetter in Deutschland. (Symbolbild) © Friso Gentsch/dpa

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 13.40 Uhr: Die Unwetter-Lage in Deutschland spitzt sich nach den heißen Tagen zu. Neben Gewitter und Starkregen werden ab Donnerstag (19. Mai) auch Orkanböen erwartet – sogar Tornados sind örtlich möglich. Darüber informiert das Portal wetter.com. Besonders im Westen des Landes, in Nordrhein-Westfalen, in Teilen von Niedersachsen sowie in Rheinland-Pfalz können ab Donnerstagnachmittag schwere Gewitter mit Starkregen wüten, die zudem zu überfluteten Straßen und Kellern führen können. Örtlich sind auch Hagelschauer möglich. Bis 17 Uhr soll die Gewitterfront auch die Mitte von Deutschland und im Laufe der Abendstunden schließlich auch den Süden erreicht haben.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt daher ausdrücklich: „Ab den frühen Nachmittagsstunden werden von Westen zum Teil schwere Gewitter erwartet. Zudem können Sturmböen oder schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h, lokal auch Orkanböen um 120 km/h auftreten.“ Das Unwetter soll sich am Freitag (20. Mai) allerdings fortsetzen. Besonders die Tornado-Gefahr nehme dann nochmals zu. „Es können sich Superzellen bilden“, sagte Meteorologe Georg Haas von wetter.com. Menschen sollten sich daher nicht im Freien aufhalten und in Sicherheit bringen. „Vorsicht, das kann absolut gefährlich werden“, warnte Haas. Auch Wetter-Experte Jan Schenk spricht eine Warnung aus: „Uns steht die schwerste Unwetter-Lage des bisherigen Jahres bevor.“

Am Donnerstag (19. Mai) und am Freitag (20. Mai) treffen schwere Gewitter auf Deutschland. Es besteht Tornado-Gefahr.
Am Donnerstag (19. Mai) und am Freitag (20. Mai) treffen schwere Gewitter auf Deutschland. Es besteht Tornado-Gefahr. © Tobias Hartl/dpa

Eine Abkühlung soll das Gewitter-Wetter allerdings wohl nicht mit sich bringen. Am Freitag werden Temperaturen bis zu 34 Grad erwartet.

Update vom Mittwoch, 18. Mai, 9.40 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für diesen Mittwoch viel Sonne und bis zu 31 Grad im äußersten Westen Deutschlands vorhergesagt. Während im Nordosten und Südosten sowie an den Küsten Tageshöchstwerte zwischen 20 und 24 Grad erreicht werden, kann es anderswo zwischen 26 und 31 Grad geben – die höchsten Temperaturen sollen dabei an Rhein und Mosel erreicht werden, wie die Meteorologen in Offenbach vorhersagten. Im äußersten Nordwesten sowie über einigen Mittelgebirgen kann es Quellwolken geben, selten sind kurze Gewitter möglich.

Am Donnerstag wird sich dann ein anderes Bild zeigen: Nach einem oft heiterem Start in den Tag soll es später im Nordwesten und Westen zunehmend bewölkt sein, zu erwarten sind „vor allem ab dem Nachmittag teils kräftige Gewitter mit Unwettergefahr“, wie der DWD voraussagte. Demnach muss auch im Schwarzwald und am Alpenrand mit einzelnen kräftigen Gewittern gerechnet werden, sonst soll es in der Südosthälfte ganztags sonnig und trocken sein. Schwülwarm bis heiß bei Höchsttemperaturen zwischen 27 und 33 Grad wird es in weiten Teilen des Landes.

Erstmeldung vom Dienstag, 17. Mai: Kassel – 2,7 Grad wärmer als im langjährigen Klimamittel ist das Wetter diesen Mai und nähert sich damit einem durchschnittlichen Juni. Eigentlich war eine Abkühlung der Temperaturen auf unter 20 Grad angekündigt. Doch das hat sich geändert. 

Stattdessen liegen die Höchstwerte in der zweiten Wochenhälfte im Westen und Südwesten bei mehr als 30 Grad. Nach dem deutschen und sehr hoch aufgelösten Wettermodell ICON kann es am Rhein bis zu 33 oder 34 Grad heiß werden. Üblich sind derartige Höchstwerte eigentlich für die Sommer-Monate Juli oder August. Schon Anfang Mai war ein ungewöhnlich heißes Wetter angekündigt worden.

„Dazu gibt es in dieser Woche immer wieder Platzregen mit Sturzflutgefahr. Wie immer wird es dabei nicht jeden treffen. Viele gehen ganz leer aus, bei anderen läuft mal eben der Keller aufgrund des Starkregens voll. Dazu ist es warm bis heiß und es wird zunehmend schwül und unerträglich. Das ist eine Wetterlage wie im Hochsommer“, erklärt Wetter-Experte Dominik Jung gegenüber wetter.net.

Am Montag (16. Mai), insbesondere aber am Donnerstag (19. Mai) und Freitag (20. Mai) kann es ähnlich wie in der vergangenen Woche zu Gewittern kommen. In begrenzten Gebieten drohen Platzregen, Sturmböen und sogar Tornados. Schon am Sonntag (15. Mai) wurde in Hamburg ein kleiner Wirbelsturm beobachtet. Besonders im Westen könnte sich ein ganzer Gewitterkomplex entwickeln. Die Warnung für heftige Unwetter gilt von Nordrhein-Westfalen über Hessen bis nach Rheinland-Pfalz.

Neusten Berechnungen zufolge wird es zum Samstag (21. Mai) und Sonntag (22. Mai) wieder etwas kühler, allerdings drohen weder eine große Kälte noch verspätete Eisheilige. Eine längere, nasse, kühle oder wechselhafte Wetterphase sei laut Diplom-Meteorologe Jung wieder unwahrscheinlicher geworden. Sogar ein neues Hochdruckgebiet ist möglich. 

WochentagWetterprognose
Montag (16. Mai)20 bis knapp 30 Grad am Rhein, zum Nachmittag Schauer und Gewitter
Dienstag (17. Mai)19 bis 25 Grad, nur selten einzelne Schauer, meist freundlich
Mittwoch (18. Mai)22 bis 30 Grad, meist sonnig und trocken
Donnerstag (19. Mai)24 bis 32 Grad, viel Sonne, später aus Westen Unwetter möglich
Freitag (20. Mai)22 bis 34 Grad, schwülwarm bis schwülheiß, nachmittags Schauer und heftige Gewitter
Samstag (21. Mai)19 bis 26 Grad, etwas kühler, aber weiterhin frühsommerlich bis sommerlich und immer wieder Sonnenschein
Sonntag (22. Mai)20 bis 28 Grad, oft freundlich und sehr warm

Die warme Wetterlage im Frühling könnte sich vielmehr auf unbestimmte Zeit verlängern. „Der Maisommer scheint auch nach dieser Woche erstmal weiterzugehen. Der Landregen lässt daher weiter auf sich warten“ erklärt Jung. (tk)

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