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Gewitter, Starkregen, Tornados: So fegte „Emmelinde“ über das Land

Mutmaßlicher Tornado In NRW - Große Schäden in Paderborn und Lippstadt
24 Bilder Mutmaßlicher Tornado In NRW - Große Schäden in Paderborn und Lippstadt Foto: dpa/Lino Mirgeler

Sturmtief „Emmelinde“ ist über NRW hinweggezogen. Während der Westen des Landes eher glimpflich davonkam, wurden in Paderborn dutzende Menschen verletzt. In Lippstadt richtete ein vermeintlicher Tornado Verwüstungen an. Und vielerorts liefen Keller voll.

Starkregen, Blitz und Donner – eine breite Gewitterfront ist am Freitagnachmittag über NRW gezogen. Das Unwetter „Emmelinde“ war aber weit weniger stark als zuvor befürchtet worden war.

In Paderborn allerdings wurden durch schweres Unwetter mit Orkanböen 30 bis 40 Menschen verletzt, „davon zehn schwer“. Das sagte ein Sprecher der Kreispolizei am Freitagabend der Nachrichtenagentur AFP. Demnach zog „eine Windhose quer durch die Stadt“ und verursachte millionenschwere Schäden. Die Polizei sprach von einer „Schneise der Verwüstung“.

Unwetter in NRW im Mai 2022: Starkregen und Blitzeinschlag
13 Bilder Starkregen und Blitzeinschlag - so zog das Unwetter über NRW hinweg Foto: dpa/David Young

Im gesamten Kreisgebiet kam es den Angaben zufolge zu schweren Schäden, unzählige Dächer wurden abgedeckt, zahlreiche Bäume entwurzelt. Der öffentliche Nahverkehr inklusive der Bahn war schwer beeinträchtigt. Die Polizei forderte die Menschen auf, möglichst zu Hause zu bleiben.

In Lippstadt habe ein vermeintlicher Tornado schwere Schäden im gesamten Stadtgebiet verursacht, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zahlreiche Dächer seien abgedeckt worden und Bäume auf Autos gestürzt. Von Toten sei ihm nichts bekannt, sagte der Sprecher. Der Einsatzstab im Soester Rettungszentrum ziehe Kräfte aus der Region in Lippstadt zusammen. Es gehe zunächst darum, einen Überblick über die Schäden zu bekommen.

In den meisten Regionen blieb es aber bei kräftigen Schauern und dunklen Wolken; vereinzelt gab es Windböen. Die Feuerwehr in Düsseldorf meldete einige vollgelaufene Keller, Garagen und überschwemmte Straßen; Dramatisches sei aber nicht passiert, hieß es zunächst. Ähnliches berichteten die Leitstellen aus anderen Städten. In Duisburg schlug ein Blitz in die Landmarke „Tiger und Turtle“ ein und beschädigte die Beleuchtung.

Eine amtliche Unwetterwarnung der Warn-App Nina vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel galt unter anderem für die Grenzregion rund um Aachen, den Niederrhein mit Mönchengladbach und Kleve sowie Düsseldorf, Köln, Duisburg und das Bergische Land. Das Land NRW hatte vorsichtshalber eine Landeslage einberufen, um im Notfall schnell reagieren zu können.

Aus Sicherheitsgründen war am Freitag der Unterricht wegen der angekündigten Unwetterwarnungen in vielen Schulen vorzeitig beendet worden. Im Regierungsbezirk Köln endete die Schule um 11.30 Uhr, damit die Schüler sicher nach Hause kommen konnten. In den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold, Münster und Düsseldorf lag die Entscheidung bei den Schulen oder den einzelnen Kommunen. „Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!", hatte der Deutsche Wetterdienst gewarnt.

Auch zahlreiche Veranstaltungen wurden in Hinblick auf das Wetter vorsichtshalber abgesagt. So fiel die in Bad Münstereifel geplante Dankfeier für Helfer der Flutkatastrophe mit Kardinal Rainer Maria Woelki aus. Der Beginn des Weihnachtsmarkts auf Schloss Burg in Solingen, der wegen der Corona-Pandemie im Dezember nicht stattfand und nun nachgeholt werden sollte, wurde auf Samstag verschoben.

In Köln wurden unter anderem der Zoo und der Forstbotanische Garten geschlossen, auch die Friedhöfe sollten ab dem Nachmittag für Besucherinnen und Besucher zu bleiben. Es könnten Bäume umstürzen oder Äste abbrechen, teilte die Stadt mit. Der Dortmunder Zoo blieb den ganzen Freitag geschlossen.

Schon am Donnerstag war ein Unwetter über NRW gezogen. Dabei waren mehrere Bäume umgestürzt und auf Bahngleise gefallen. Deswegn kam es am Freitag zwischen Köln und Wuppertal zu Verspätungen und Ausfällen bei der Bahn.