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Großbritannien liefert Kampfpanzer an die Ukraine: Deutschland unter Druck

Großbritannien liefert den Kampfpanzer Challenger 2 an die Ukraine. Wann zieht Deutschland mit dem Leopard 2 nach? Der Druck kommt von allen Seiten.

Nach der Kampfpanzer-Ankündigung von Großbritannien fordern auch immer mehr Politiker in Deutschland die Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine. "Der Leopard 2 ist der am weitesten in Europa verbreitete Kampfpanzer. Es sind genug Möglichkeiten zur Wartung und ausreichend Munition vorhanden", sagte Grünen-Politiker Anton Hofreiter t-online. "Daher liegt es auf der Hand, jetzt auf unsere europäischen Partner zuzugehen und gemeinsam der Ukraine Leopard 2 zur Verfügung zu stellen." Polen und weitere Verbündete hätten bereits deutlich gemacht, dass sie bereit seien zu liefern, so Hofreiter.

Zuvor hatte die britische Regierung angekündigt, die ukrainischen Verteidiger mit Challenger-Panzern zu unterstützen. Eine genaue Anzahl war am Samstag nicht bekannt. "Die Lieferung von Challenger 2 ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der Unterstützung der Ukraine", so Hofreiter weiter.

Die Ukraine benötige aber dringend westliche Kampfpanzer, denn ihr gehe Munition für Kampfpanzer sowjetischer Bauart aus. "Russland hat die ukrainische Rüstungsindustrie fast komplett zerstört, sodass die Ukraine nicht in der Lage ist, ausreichend Munition vom passenden Kaliber nachzuproduzieren." Lesen Sie hier, welche Bedeutung der Challenger 2 für den Krieg in der Ukraine hat.

"Erst dann ist ein dauerhafter Frieden möglich"

Mit den britischen Lieferungen steigt auch der Druck auf Kanzler Olaf Scholz (SPD), der deutsche Kampfpanzerlieferungen nun über viele Monate blockierte. Vorstöße zu der möglichen Abgabe von Leopard 2 an die Ukraine gab es bereits unter anderem von Spanien, Polen oder dem finnischen Parlament. Aber die Bundesregierung müsste der Lieferung der in Deutschland hergestellten Panzer zustimmen, was sie bisher nicht tat.

Auch Agnes Strack-Zimmermann forderte ein Umdenken im Kanzleramt. "Die Lieferung von Challenger-Panzern ist eine weitere Annäherung unserer Partnerländer an die Realität", sagte die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion t-online. Es unterstreiche auch: "Der Marder kann nur der erste Schritt gewesen sein." Nach dem Marder müsse der Leopard folgen, damit die Ukraine sich gegen den brutalen russischen Angriffskrieg erfolgreich zur Wehr setzen könne.

Druck auf die Bundesregierung und Kanzler Scholz kommt demnach auch von den Bundestagsfraktionen der Ampel. "Erst wenn der russische Präsident Putin erkennt, dass er den Krieg nicht gewinnt, wird er zu Verhandlungen bereit sein. Erst dann ist ein dauerhafter Frieden möglich", erklärte Hofreiter t-online. Strack-Zimmermann dazu: "Deutschland muss strategisch endlich vor die Welle kommen und nicht immer nur dann reagieren, wenn die Situation in der Ukraine sich verschlechtert."