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Große Gefahren im Fußball: Bundesliga legt neuen Umgang mit Kopfverletzungen fest

Große Gefahren im Fußball Bundesliga legt neuen Umgang mit Kopfverletzungen fest

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Immer wieder kommt es zu folgenschweren Zusammenstößen auf dem Fußballplatz.

(Foto: IMAGO/Jan Huebner)

Kopfverletzungen sind ein Dauerthema im Profifußball, der Umgang damit nicht klar geregelt - bis jetzt. Die 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga beschließen ein verbindliches Protokoll. Darin ist geregelt, welche Schritte zwischen Verletzung und Rückkehr auf den Fußballplatz einzuhalten sind.

Die 36 Klubs der Bundesliga und der 2. Liga haben sich erstmals auf einen einheitlichen Umgang mit Kopfverletzungen geeinigt. Ein entsprechendes Protokoll wurde jeweils von Cheftrainern, Sportverantwortlichen und Mannschaftsärztinnen und Mannschaftsärzten unterzeichnet. "Kopfverletzungen sind keine Bagatellen", betonte der langjährige DFB-Teamarzt Tim Meyer, der mit Claus Reinsberger federführend bei der Erstellung der Richtlinien war, und ergänzte: "Dafür können alle Beteiligten nicht oft genug sensibilisiert werden."

Ansgar Schwenken, Direktor Spielbetrieb & Fans der Deutschen Fußball Liga (DFL) meinte: "Da Kopfverletzungen in einer dynamischen Sportart wie dem Fußball leider nicht auszuschließen sind, ist der verantwortungsvolle Umgang damit umso wichtiger." Das Protokoll sei "ein weiterer Schritt im Sinne der Gesundheit der Spieler".

Es enthält Maßnahmen und Leitlinien bezüglich der Behandlung von akuten Kopfverletzungen während des Trainings- oder Spielbetriebs. Neurologische Untersuchungen zu Saisonbeginn sollen den "Normalzustand" der Spieler ermitteln, auf dessen Basis bei der Diagnostik und der Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten Entscheidungen getroffen werden können sowie über die Rückkehr nach einer Verletzung in den Spielbetrieb.

Überprüfungssystem und bessere Ausbildung

Überdies soll es ein medizinisches Überprüfungssystem geben, um die sofortige und fundierte Beurteilung von Kopfverletzungen zu unterstützen. Auch werden Spieler und Betreuerstab zum Thema besser ausgebildet und sensibilisiert. "Die Maßnahmen zur Aufklärung, Prävention und Behandlung in Bezug auf Kopfverletzungen wurden in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Das ist ausdrücklich zu begrüßen", sagte Meyer.

Erarbeitet wurde das "DFL-Protokoll Kopfverletzungen" von der Arbeitsgruppe "Medizin im Profifußball" der DFL unter der Leitung von Meyer mit Unterstützung der Medizinischen Kommission des Deutschen Fußball-Bundes. Meyer ist überdies der ärztliche Direktor des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes, Reinsberger leitet das Sportmedizinische Institut der Uni Paderborn.