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Hafen Mukran als neuer Standort: Bund rückt von LNG-Terminal vor Sellin ab

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Mukran könnte eine Standort für ein LNG-Terminal werden - alternativ zu Sellin.

(Foto: picture alliance / Jens Koehler)

Auf der vom Tourismus lebenden Ostseeinsel Rügen formiert sich massiver Wiederstand gegen den Bau eines LNG-Terminals vor der Küste. Angesichts der Proteste rückt inzwischen auch die Landesregierung von dem Projekt ab. Nun nimmt der Bund einen alternativen Standort in den Blick.

Angesichts des großen Widerstands rückt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vom umstrittenen Flüssigerdgas-Terminal vor Rügens Küste bei Sellin ab. Das Wirtschaftsministerium prüft den Standort Hafen Mukran bei Sassnitz als Alternative zu Sellin und präferiert Mukran nach dem aktuellen Stand der Prüfungen. Eine Entscheidung solle zeitnah getroffen werden.

Ungeachtet von Protesten aus der Bevölkerung und Ablehnung durch die Landesregierung waren am Wochenende vor Sellin erste Arbeiten für den Bau eines Terminals mit zwei Anlegern für Spezialschiffe zur Anlandung von Flüssigerdgas (LNG) angelaufen.

Vorgesehen ist bisher die Errichtung zweier Offshore-Plattformen, an denen Spezialschiffe zur Anlandung von LNG festmachen sollen. Es wäre nach dem Mitte Januar in Lubmin offiziell gestarteten Terminal das zweite in Vorpommern. Gegen die Pläne vor Rügen gibt es heftigen Widerstand aus den Gemeinden und der Bevölkerung.

Aufgeschreckt vom Widerstand hatte auch die Landesregierung ihre anfängliche Unterstützung für den vom Bund geplanten Bau weiterer Terminals etwa fünf Kilometer vor dem Badeort Sellin aufgegeben. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hatte Alternativen gefordert. Auch müsse der Bund zunächst die Frage klären, ob zusätzliche Terminals vor Rügen überhaupt noch erforderlich seien. Umweltverbände verneinen dies.

Der Hafen Mukran als nach eigenen Angaben östlichster Tiefwasserhafen Deutschlands war jahrelang Ausgangspunkt für die Verlegung der inzwischen stillgelegten Ostseepipeline Nordstream 2. Zudem wurden von dort mehrere Offshore-Windparks gebaut. Vom Hafen gibt es Fährverbindungen nach Skandinavien - etwa nach Trelleborg in Schweden und Rönne in Dänemark. Noch zu DDR-Zeiten wurde von hier die Fährverbindung ins heute litauische - und damals sowjetische - Klaipeda in Betrieb genommen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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