Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Hätte Auswirkung auf Wirtschaft: FDP-Politikerin zweifelt an Verbot ewiger Chemikalien

Hätte Auswirkung auf Wirtschaft FDP-Politikerin zweifelt an Verbot ewiger Chemikalien

Sieht die Wirtschaft bei einem PFAS-Verbot bedroht: FDP-Umweltexpertin Skudelny.

Sieht die Wirtschaft bei einem PFAS-Verbot bedroht: FDP-Umweltexpertin Skudelny.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Die EU-Kommission will sogenannte ewige Chemikalien verbieten. Auch in Deutschland gibt es dafür große Zustimmung. FDP-Umweltexpertin Skudelny will dies so pauschal nicht akzeptieren. Sie verweist auf die angebliche Risikofreiheit der Stoffe.

Vor dem am Mittag im Kanzleramt stattfindenden Chemiegipfel hat die FDP-Umweltexpertin Judith Skudelny gefordert, die geplante Beschränkung sogenannter ewiger Chemikalien mit auf die Tagesordnung zu nehmen. Der aktuelle Regulierungsvorschlag auf EU-Ebene "hat das Potenzial, nicht nur die Energiewende auszubremsen, er hat auch massive Auswirkungen auf die Wirtschaft", sagte Skudelny. Es geht dabei um per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS).

Die EU-Kommission arbeitet aktuell an einer Regelung für ein Verbot von rund 10.000 dieser ewigen Chemikalien, die in der Natur extrem langlebig sind. Viele Studien kommen außerdem zu dem Schluss, dass PFAS gesundheitliche Auswirkungen haben können. Mit einer Umsetzung des Verbots wird frühestens 2026 gerechnet.

"Von der Elektronik über Optik bis hin zum Maschinenbau - ohne PFAS werden viele Branchen in Europa nicht mehr produzieren können", sagte Skudelny. Das erhöhe die Abhängigkeit von Importen, dabei seien viele Stoffe innerhalb der PFAS-Gruppe "nachweislich ohne Risiko". Einträge in die Umwelt müssten gleichwohl "verhindert werden".

Skudelny warnt vor "Überregulierung"

Nötig sei ein "deutliches Signal der Bundesregierung, dass der bisher vorliegende Vorschlag zur PFAS-Regulierung so nicht Bestand haben kann", fuhr die FDP-Politikerin fort und warnte vor einer "EU-Überregulierung". Es gebe noch massiven Änderungsbedarf.

Die Industrie ist ebenfalls gegen ein Verbot ewiger Chemikalien und verweist auf den umfangreichen Einsatz der Substanzen. Zuletzt wandten sich etwa der VDA für die Autoindustrie, der ZVEI für die Elektro- und Digitalindustrie sowie der VDMA für den Maschinen- und Anlagenbau gemeinsam gegen ein umfassendes PFAS-Verbot. Die Verbände plädierten stattdessen für eine differenzierte Betrachtung.