Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Heftige Erdbeben – Mehr als 560 Tote in der Türkei und Syrien

Erdbeben im Südosten der Türkei und in Nordsyrien haben am Montag mindestens 568 Menschen das Leben gekostet. Hunderte weitere wurden in beiden Ländern verletzt. Das erste Beben der Stärke 7,8 erschütterte die Region in der Nacht und hatte sein Zentrum nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS etwa 30 Kilometer von Gaziantep entfernt, einer Großstadt und Provinzhauptstadt. Es folgten mehr als ein Dutzend starker Nachbeben, darunter eines mit einer Stärke von 6,7.

Auf beiden Seiten der Grenze wurden die Bewohner mehrere Stunden vor Sonnenaufgang von den Beben aus dem Schlaf gerissen und eilten in einer kalten und regnerischen Winternacht nach draußen. In einem Gebiet von den syrischen Städten Aleppo und Hama bis in das türkische Diyarbakir, mehr als 330 Kilometer nordöstlich, stürzten Gebäude ein. Rettungskräfte und Anwohner suchten verzweifelt nach Überlebenden unter den Trümmern.

Auf der syrischen Seite der Grenze erschütterte das Beben von der Opposition kontrollierte Regionen, in denen rund vier Millionen Menschen leben, die wegen des Bürgerkriegs aus anderen Teilen des Landes vertrieben wurden. In einer Stadt, Atmeh, kamen mindestens elf Menschen ums Leben, und viele weitere wurden unter den Trümmern begraben, wie der Arzt Muhib Kaddur der Nachrichtenagentur AP sagte. „Wir befürchten, dass die Zahl der Toten in die Hunderte geht“, sagte Kaddur mit Blick auf den von Rebellen kontrollierten Nordwesten. Der Direktor der Weißhelme, einer Hilfsorganisation in den Oppositionsgebieten, sagte, in einigen Gebieten seien ganze Stadtviertel eingestürzt.

Staus behinderten anrückende Notfallteams

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte auf Twitter mit, es seien umgehend Such- und Rettungsteams in die betroffenen Gebiete entsandt worden. „Wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam so schnell wie möglich und mit dem geringsten Schaden überstehen werden“, schrieb er.

Die türkische Katastrophenschutzbehörde sprach von mindestens 284 Getöteten in sieben türkischen Provinzen. Die Zahl der Verletzten wurde mit 440 angegeben. In den syrischen Gebieten, die von der Regierung kontrolliert werden, kamen nach offiziellen Angaben 237 Menschen ums Leben, in den Rebellengebieten waren es mindestens 47.

Heftige Erdbeben in der Türkei

Quelle: Twitter / BNO News

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

In der Türkei verursachten Menschen, die betroffene Regionen verlassen wollten, Staus und behinderten damit die anrückenden Notfallteams. Die Behörden riefen die Menschen auf, nicht auf die Straße zu gehen. Moscheen in der Region wurden als Schutzräume für Menschen geöffnet, die bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht in ihre beschädigten Häuser zurückkehren konnten.

In Diyarbakir baten Rettungskräfte um Ruhe, als sie unter den Trümmern eines elfstöckigen Gebäudes nach Überlebenden suchten. Sie zogen schließlich einen Mann heraus und trugen ihn durch eine dichte Menge von Hunderten Menschen, die den Einsatz besorgt beobachteten. Eine grauhaarige Frau weinte und wurde von einem Mann weggeführt, während ein Rettungshelfer mit weißem Helm versuchte, ein weinendes Mädchen zu beruhigen, das von zwei Freunden in den Arm genommen wurde.

Im von den Rebellen kontrollierten Nordwesten Syriens beschrieb die Syrische Zivilverteidigung der Opposition die Lage als katastrophal. Ganze Gebäude seien eingestürzt und Menschen unter den Trümmern gefangen. In der von den Rebellen gehaltenen syrischen Kleinstadt Asmarin in den Bergen an der türkischen Grenze wurden die in Decken eingewickelten Leichen mehrerer Kinder in ein Krankenhaus gebracht. Die Notaufnahmen in der Region waren überlautet, wie der Präsident der Syrisch-Amerikanischen Medizinischen Gesellschaft, Amdschad Rass, mitteilte.

Das Beben riss auch Bewohner des Libanon aus dem Schlaf und ließ etwa 40 Sekunden lang Gebäude schwanken. Viele Einwohner von Beirut verließen ihre Häuser und gingen auf die Straße oder fuhren mit ihren Autos von den Gebäuden weg.

Trümmer in Pazarcik

Trümmer im türkischen Pazarcik

Quelle: AP

SYRIA-EARTHQUAKE

Auch in der Stadt Jandaris im Nordwesten von Syrien gab es heftige Zerstörungen

Quelle: AFP/RAMI AL SAYED

Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr. 1999 waren bei einem Beben der Stärke 7,4 in Düzce im Norden des Landes mehr als 17.000 Menschen ums Leben gekommen.