Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

"Ich hatte wirklich Angst": Skispringer sorgen sich nach wahnsinnigem 161-Meter-Flug

"Ich hatte wirklich Angst" Skispringer sorgen sich nach wahnsinnigem 161-Meter-Flug

imago1023717085h.jpg

Zajc konnte den Wahnsinns-Sprung nicht stehen.

(Foto: IMAGO/GEPA pictures)

An der Stelle, an der die Konkurrenten landen, hebt Timi Zajc nochmal ab. Erst nach 161,5 Metern landet der Slowene beim Mixed-Weltcup der Skispringer in Willingen. Er stürzt, bleibt zum Glück unverletzt, und kann schon wieder darüber lachen. Doch die Szene ist alarmiert.

Timi Zajc konnte schnell wieder lachen. "Grüße aus dem All", schickte der slowenische Skispringer bei Instagram. Zu einem Video von seinem absonderlichen Skisprung auf 161,5 Meter stellte er eine Rakete und den Hashtag #Apollo11. Er kassierte dafür reichlich amüsierte Kommentare - auch von seinen Konkurrenten -, doch der skurrile Flug beim Weltcup im deutschen Willingen beschäftigt die Szene nachhaltig.

"Sowas darf eigentlich nicht passieren, das muss man sagen. Das ist schon sehr gefährlich. Ich hoffe, dass er heil ist. So etwas kann auch richtig blöd ausgehen", kritisierte Deutschlands Topathlet Karl Geiger. Bei stark wechselnden Winden hatte Zajc besonders viel Aufwind erwischt und stand im eigentlichen Landebereich noch drei bis vier Meter in der Luft. Obwohl der Slowene den Sprung vorzeitig abbrach, kam er auf utopische 161,5 Meter. Das sind 8,5 Meter über dem aktuellen Schanzenrekord! Er konnte den Sprung nicht stehen und stürzte, blieb aber weitgehend unverletzt.

"Zu gefährlich für einen Wettbewerb"

Der 22 Jahre alte Flieger gab selbst Entwarnung. "Mir geht es gut, aber ich hatte wirklich Angst. Es ist viel zu gefährlich für einen Wettbewerb", sagte Zajc. "Das war einer der wildesten Sprünge, die ich je gesehen habe", sagte der deutsche Olympiasieger Andreas Wellinger in der ARD: "Er hat zwar die Arme weggenommen, ist aber einfach weiter geradeaus geflogen."

ARD-Experte Sven Hannawald lobte die Landung des 22-Jährigen, mit der er gekonnt Schlimmeres verhinderte: "Wahnsinn. Das können nur wenige, alle andere reißen sich da die Knie weg und landen im Krankenhaus. Wenn ich so Sprünge sehe, habe ich Gänsehaut." Der frühere Weltklasse-Athlet Andreas Goldberger aus Österreich ordnete den ungewöhnlichen Flug so ein: "Das ist, wie wenn man vom Fünfmeterbrett ins Trockene hüpft. Oder man macht mit 250 Kilo eine Kniebeuge."

Stark wechselnder Wind hatte an der Mühlenkopfschanze immer wieder für Verzögerungen gesorgt, der erste Durchgang mit nur 32 Springerinnen und Springern dauerte fast 90 Minuten. Kaum war der Durchgang beendet, brach die Jury den Wettbewerb ab. Deutschland mit Selina Freitag, Karl Geiger, Katharina Althaus und Wellinger lag zu diesem Zeitpunkt mit 409,8 Punkten auf Rang drei, der Sieg ging an Norwegen (450,6) vor Österreich (415,1).

Ein ähnlich prägendes Erlebnis wie Zajc hatte zuvor die Japanerin Yuki Ito. Sie war auf 154,5 Meter geflogen und hatte den Versuch ebenfalls nicht stehen können. Sie blieb glücklicherweise ebenfalls unverletzt und konnte am Samstag auch schon wieder witzeln. Was denn ihr Ziel für das Einzelspringen sei, wurde sie gefragt. Ihre Antwort: "162 Meter."