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Immer mehr Asylanträge: Studie: Ukraine-Flüchtlinge benötigen 600.000 Wohnungen

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Ein Teil der Geflüchteten kam zunächst in Sammelunterkünften unter.

(Foto: picture alliance/dpa)

Rund eine Million Menschen fliehen 2022 aus der Ukraine nach Deutschland. Die Zuwanderung aus dem Kriegsgebiet dürfte 2023 jedoch noch weiter zunehmen, heißt es in einer Studie. Infolgedessen sei mit Hunderttausenden zusätzlichen Haushalten auf dem Wohnungsmarkt zu rechnen.

Der Zuzug von Flüchtlingen aus der Ukraine erhöht die Nachfrage nach Wohnungen in Deutschland. Laut einer Datenanalyse des Immobiliendienstleisters Empirica Regio ist dadurch bis Ende des laufenden Jahres mit 600.000 zusätzlichen Haushalten auf dem Wohnungsmarkt zu rechnen. "Auch wenn sich die Zuwanderung zuletzt wieder etwas abgeschwächt hat, gehen wir derzeit davon aus, dass der Höhepunkt erst Ende 2023 erreicht wird", sagte der Geschäftsführer von Empirica Regio, Jan Grade.

Durch den Zuzug von ukrainischen Staatsbürgern wachsen demnach vor allem mittelgroße Städte in Deutschland überdurchschnittlich stark: In Baden-Baden, Hof, Schwerin, Gera, Chemnitz und Bremerhaven soll die Bevölkerungszahl bis Ende 2023 um etwa 3,5 bis 4,5 Prozent steigen. Allein im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund eine Million Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Ein Teil von ihnen kam zunächst in Sammelunterkünften oder bei Familien unter und begann erst verzögert mit der Suche nach einer eigenen Wohnung.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte wegen der Schwierigkeiten bei der Unterbringung von Flüchtlingen am Sonntag ein Spitzentreffen in ihrem Ministerium an. Sie sehe, "dass nach wie vor Handlungsbedarf besteht, und deswegen werde ich jetzt wieder alle Beteiligten zu einem erneuten Flüchtlingsgipfel zu mir ins Haus einladen", sagte die SPD-Politikerin im ZDF. Der Gipfel soll Ende Februar oder Anfang März organisiert werden.

In Deutschland hatten im vergangenen Jahr so viele Menschen Asyl beantragt wie seit 2016 nicht mehr. Knapp 218.000 Menschen stellten laut Jahresstatistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge erstmalig in Deutschland ein solches Schutzersuchen. Das waren knapp 47 Prozent mehr als 2021. Die rund eine Million Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die im vergangenen Jahr in Deutschland Aufnahme fanden, mussten keinen Asylantrag stellen. Sie erhalten auf Basis einer EU-Richtlinie unmittelbar vorübergehenden Schutz.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa

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