Pragsdorf/Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) – Nach dem Mord am kleinen Joel (6) vor knapp zwei Wochen steht das kleine Örtchen Pragsdorf (580 Einwohner, Mecklenburgische Seenplatte) noch immer unter Schock.
Wie die Familie am Sonntag bekannt gab, soll der sechsjährige Joel in Neubrandenburg beigesetzt werden. Die Trauerfeier für den getöteten Jungen soll demnach am 17. Oktober im engsten Familienkreis stattfinden. Die Stadt Neubrandenburg ist nur etwas mehr als zehn Kilometer von Pragsdorf entfernt.
Als dringend tatverdächtig gilt ein 14-Jähriger. Der wurde am Dienstag festgenommen und sitzt seitdem in U.-Haft. Warum er den sechsjährigen Joel so brutal tötete, ist weiterhin unklar. Der Jugendliche schweigt zu den Vorwürfen. Bei einer Verurteilung – egal ob Totschlag oder Mord – drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.
Täter war mit Schwester des Opfers befreundet
Er soll am 14. September zunächst mit dem Sechsjährigen und anderen Kindern auf einem Spielplatz gespielt haben. Als die anderen Kinder gegangen waren, soll der Verdächtige allein mit Joel zu einem nahe gelegenen Versteck in einem Gebüsch neben einem Bolzplatz gegangen sein. Dort wurde das Kind laut Polizei brutal misshandelt und erstochen.
Olaf Hildebrand, 1. Kriminalhauptkommissar, sagte auf der Pressekonferenz nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters: „Es ist eine Tat von einzigartiger Brutalität.“ Es sei massive Gewalt angewendet worden – in Form von stumpfer und in Form von spitzer Gewalt.
Das Opfer und das Messer wurden später gefunden. Nach intensiven Ermittlungen wurde der 14-Jährige am 27. September festgenommen. Er hatte sich laut Polizei in Widersprüche verstrickt, zudem sei eine DNA-Spur des Verdächtigen zusammen mit Spuren des Opfers am Tatmesser gefunden worden. Die Angehörigen des Tatverdächtigen, der mit der Schwester des Opfers befreundet war, haben den Ort inzwischen verlassen.
„Er war bei seiner Einschulung dabei“ Eltern von Joel (6) über mutmaßlichen Killer