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„In Palzing wird die Hütte brennen!“

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Da geht’s in Richtung Klassenerhalt: Trainer Gediminas Sugzda (l.) weist seiner SCBV-Elf den Weg.
Da geht’s in Richtung Klassenerhalt: Trainer Gediminas Sugzda (l.) weist seiner SCBV-Elf den Weg. © STEFAN ROSSMANN

BEZIRKSLIGA-RELEGATION Im Hinspiel vertraut SVBV-Coach Gedi Sugzda seinem „Erfolgsteam“.

Vaterstetten/Palzing – Einen Tag lang durfte der außergewöhnlich wie kuriose Rettungssprung von den direkten Abstiegs-, in die Relegationsränge gefeiert und genossen werden. Seit Montag herrscht bei Trainer Gedi Sugzda und seinen Fußballherren des SC Baldham-Vaterstetten „aber volle Konzentration auf Palzing“.

Ein paar Infos über den Tabellenzwölften der Bezirksliga Nord-Staffel habe Sugzda bereits eingeholt. „An unserem Erfolgsteam der letzten Wochen wird sich deswegen aber nichts großartig ändern.“ Spätestens wenn an diesem Donnerstag um 17 Uhr das Hinspiel in Palzing (Ampertalstr. 2, 85406 Zolling) angepfiffen wird, ist für Sugzda die spieltaktische Disziplin erfolgsentscheidend. „Dass jeder Spieler topmotiviert ist, wenn in Palzing die Hütte brennt, ist ohnehin selbstverständlich.“

Da einigen Spielern und Fans des SCBV die gut 50 Kilometer lange Anreise, über die A9 in den Norden Freisings, weniger bekannt sein dürfte, lohnt es, sich mit Sugzdas Pendant über den SVP zu unterhalten. „Wir freuen uns auf die Relegation und 500 bis 600 Zuschauer“, sagt Sepp Summerer. „Da im Vereinsumfeld zur Winterpause niemand mehr damit gerechnet hat, dass wir es vom letzten Platz noch in die Relegation schaffen, sind diese zwei Spiele nochmal ein Highlight für uns alle.“

Nicht die einzige Parallele, die beide Mannschaften und ihre Übungsleiter verbindet. Summerer ist mit 66 Jahren zwar 13 Lenze älter als Sugzda und bereits 33 Jahre auf der Trainerbank. Ex-Profispieler und erfolgreiche Fahrensmänner im gehobenen Amateurbereich Oberbayerns sind sie aber beide. In Eching, Landshut und Freising hat Summerer vorgemacht, wie man in die Landes- und Bayernliga aufsteigt. Vor allem steht Summerer, wie Sugzda, für Beständigkeit – neun Jahre agierte er beim SE Freising.

Und dies gilt auch bei seiner aktuellen Station, beim SV Ampertal Palzing. Amtsantritt 2016, Bezirksliga-Aufstieg 2019. „Eine Riesenüberraschung für unseren kleinen Dorfverein“, erinnert sich Summerer gerne an die Kreisliga-Meisterrunde mit nur vier Niederlagen, die den SVP nach über 15 Jahren auf die Bezirksfußball-Bühne zurückbrachte. „Für unsere Verhältnisse das absolute Limit. Unsere Spieler kommen eigentlich alle aus den unteren Ligen, aber der enorme Zusammenhalt ist hier unsere große Stärke.“ Lediglich Stürmer Thomas Eckmüller verfügt über höherklassige Erfahrung, fällt als „wichtige Stütze“ jedoch seit der Winterpause mit Kreuzbandriss aus.

Baldham-Vaterstettens 4:0-Erfolg in Aschheim hat Summerer tags darauf via Streamingdienst analysiert. „Ich erwarte eine spielstarke Mannschaft, mit guten Einzelspielern, wie Kreißl oder Krumpholz in der Offensive. Da müssen wir vor allem kämpferisch gegenhalten.“ Außerdem habe er gehört, dass der SCBV „vom Potenzial her, eigentlich gar nicht da unten stehen“ und vielmehr „andere Ansprüche“ verfolgen müsste. „Der neue Trainer mit höherklassiger Erfahrung scheint aber irgendwo den richtigen Dreh gefunden zu haben.“ Mehr als eine Palzinger Steaksemmel will Sepp Summerer seinem geschätzten Kollegen aber nicht anbieten.

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