Ist er tot oder lebendig? Das ist hier die Frage!
Beim Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte letzten Freitag auf der annektierten Halbinsel Krim soll ER eigentlich ums Leben gekommen sein: Schwarzmeerflotten-Kommandant Wiktor Sokolow. Das zumindest gab die Ukraine am Montag bekannt.
Doch nur einen Tag später widerspricht Russland und sagt, er lebt. Zum Beweis veröffentlicht das russische Verteidigungsministerium ein Video, wie Sokolow in Militäruniform an einer von Verteidigungsminister Sergej Schoigu geleiteten Videokonferenz teilnimmt. Laut Ministerium fand die Konferenz am Dienstag statt.
Allerdings: Ob die Bilder wirklich von Dienstag sind, beweist das Video nicht.
Die ukrainischen Streitkräfte griffen das Hauptquartier mit britischen Storm-Shadow-Raketen am 22. September an. Dabei sollen auch 33 weitere russische Offiziere getötet und 105 Menschen verletzt worden sein. Russland sprach dagegen nur von einem Verletzten und behauptete, dass das Gebäude ansonsten leer gewesen sein soll.
Russlands Schwarzmeerflotte trotz Angriffen einsatzfähig
Russlands Schwarzmeerflotte ist nach britischer Einschätzung trotz der jüngsten Angriffe aber weiterhin einsatzbereit. Die Ukraine hatte die Flotte in den vergangenen Wochen mehrfach attackiert. „Diese Angriffe haben mehr Schäden angerichtet und waren koordinierter als bisher im Krieg“, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Dienstag in seinem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X. Der physische Schaden sei mit ziemlicher Gewissheit groß, aber örtlich begrenzt.
„Die Flotte bleibt mit ziemlicher Sicherheit weiterhin in der Lage, ihre Kernaufgaben im Krieg: Angriffe mit Marschflugkörpern und örtliche Sicherheitspatrouillen zu erfüllen“, schrieb das Ministerium. Die Briten halten es aber für möglich, dass die Flotte nun weniger Kapazitäten hat, um weitergehende Patrouillen fortzusetzen und die Blockade ukrainischer Häfen aufrechtzuerhalten, eigene Anlagen im Hafen zu verteidigen und routinemäßige Wartungsarbeiten durchzuführen.