Endlich gute Nachrichten: Der XL-Teuer-Schock ist offensichtlich vorbei!
Nach zwei Jahren Hammer-Inflation steigen die Preise nun deutlich langsamer. Im September lagen die Preise 4,5 Prozent über dem Vorjahresmonat. Das niedrigste Plus seit zwei Jahren, so das Statistische Bundesamt. Im August lag die Rate noch bei 6,1 Prozent.
Aufatmen vor allem in NRW und Bayern: Im bevölkerungsreichsten Bundesland liegt der Preisanstieg aktuell bei 4,2 Prozent – der niedrigste Monatswert seit September 2021 und 1,7 Prozentpunkte weniger als noch im August 2023.
In Bayern sank die Inflation im September im Vergleich zum August sogar um 1,8 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Niedriger war der Wert zuletzt im August 2021.
Inflation endlich spürbar runter - frieren die Preise also bald wieder komplett ein?
Ulrich Kater, Chefökonom der Deka Bank
Foto: Deka
Die Zeichen stehen nicht so schlecht: Die fünf führenden Forschungsinstitute sagen für 2024 einen Preisanstieg von 2,6 Prozent voraus. Das ist zwar immer noch mehr als zulässig (EZB-Ziel), aber nur noch halb so hoch wie insgesamt in diesem Jahr.
Für 2025 wird nur noch ein Preisanstieg um 1,9 Prozent erwartet. Das wäre dann schon fast Preis-Frost!
Ulrich Kater, Chefökonom der DekaBank, zu BILD: „Die Effekte, die uns das Problem eingebrockt haben, sind so weit durch. Grund eins waren die hohen Energiepreise. Die haben sich mittlerweile normalisiert. Sie sind zwar weiterhin hoch, aber sie steigen nicht weiter.“
Grund zwei sei die EZB, die ins Räderwerk der Konjunktur eingegriffen und verlangsamt haben.
Chefökonom der Commerzbank: Jörg Krämer
Foto: Commerzbank AG
Und Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer ergänzt: „Der Rückgang der Inflation im September geht zu mehr als die Hälfte darauf zurück, dass vor einem Jahr das Neun-Euro-Ticket und der Tankrabatt ausliefen. Verglichen mit den damals gestiegenen Preisen fällt der Preisanstieg jetzt niedriger aus.“
Komm jetzt das Aus für den XL-Preis-Schock?
DekaBank-Ökonom Kater: „Die Preise, die wir jetzt haben, werden nicht mehr auf das Vorkriegsniveau fallen. Wichtig ist aber, dass sie nicht weiter so schnell steigen und die Löhne entsprechend angepasst werden – und der Prozess ist bereits auf dem Weg.“
Folgt also auf Jahre ungebremster Preissteigerungen ab dem kommenden Jahr der Preis-Frost? Würde bedeuten: Lebensmittelpreise etwa würden dauerhaft gleich bleiben.
Kater: „Die Inflationserwartungen für die kommenden Jahre bestätigen eine Inflationsrate um die 2 Prozent.“ Bedeutet: Die Preise pendeln sich ein. Deutschland kommt einem Preis-Frost näher...