Verteidigungsminister Pistorius hatte bei den "Invictus Games" eine besondere Botschaft an die ukrainische Delegation. Und löste damit einen regelrechten Jubel aus.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat mit einer Rede auf dem internationalen Sportfestival "Invictus Games" für kriegsversehrte Soldaten für Aufsehen gesorgt. Nach einleitenden Worten, mit denen er den versammelten Sportlern und Veteranen für ihr Engagement dankte, wandte sich Pistorius am Samstag in Düsseldorf an die angereiste ukrainische Delegation im Publikum.
"Und lassen Sie mich die Wichtigkeit der Anwesenheit unserer ukrainischen Freunde hervorheben. Das ist sehr wichtig, das bedeutet mir sehr viel. Ich bewundere wirklich die Mut und ihre Entschlossenheit in ihrem Kampf gegen die russische Aggression", sagte Pistorius unter dem großen Applaus der Ukrainer, die mit blau-gelben Flaggen in der Arena saßen und sich nach und nach von ihren Sitzen erhoben.
Pistorius, der anlässlich des Beifalls im Saal seine Rede kurz unterbrechen musste, sprach weiter: "Und es ist ein Kampf nicht nur für ihre Freiheit, für ihre territoriale Souveränität. Es ist ein Kampf für unsere Freiheit, für unsere Sicherheit." Der Verteidigungsminister traf offenbar einen Nerv der ukrainischen Delegation, die sich nun komplett von ihren Stühlen erhoben hatte und Pistorius' Satz einen 25-sekündigen Applaus folgen ließ.
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"As long as it takes"
Der Verteidigungsminister musste seine Rede erneut unterbrechen und schloss mit einer emotionalen Botschaft: Daher, liebe Freunde, dürfen wir niemals aufhören, die Ukraine in diesem Krieg zu unterstützen", so Pistorius. "As long as it takes", und wiederholte damit die Losung, die vor ihm bereits Kanzler Olaf Scholz für die deutsche Ukraine-Unterstützung ausgegeben hatte: So lange es nötig ist.
Für einen deutschen Verteidigungsminister ist es ungewöhnlich, von einer ukrainischen Delegation so frenetisch bejubelt zu werden. Doch Pistorius vermied seit Amtsantritt die Fehler seiner Vorgängerin Christine Lambrecht und punktete früh mit einer klaren Haltung zu Russlands Aggression. Anders als Kanzler Scholz sagte Pistorius öffentlich, dass die Ukraine den Krieg gewinnen soll. Seit Pistorius im Amt ist, hat sich das Bild Deutschlands in der Ukraine merklich verbessert.