Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

ISW sieht Putin in Verlegenheit: Kadyrow kündigt Rache für Angriffe auf Moskau an

ISW sieht Putin in Verlegenheit Kadyrow kündigt Rache für Angriffe auf Moskau an

399793060.jpg

Kadyrow im März zu Besuch bei Kremlchef Putin.

(Foto: picture alliance / SvenSimon-TheKremlinMoscow)

Nach den Drohnenattacken auf Moskau kündigt Kreml-Vasall Kadyrow Racheaktionen in der Ukraine an. Während Putin die Angriffe nach Meinung von US-Experten herunterspielt, will der Tschetschenenführer auch an die Türen in Warschau und Berlin klopfen.

Nach den Drohnenangriffen in Moskau hat Russland der Ukraine mit Vergeltungsschlägen gedroht. Neben Kremlchef Wladimir Putin, der Kiew Terror vorwarf und eine Reaktion ankündigte, schwor sein enger Vertrauter Ramsan Kadyrow Rache: Der Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus forderte die Verhängung des Kriegsrechts in Russland, um härter gegen die Ukraine vorzugehen. Die immer wieder von Russland angegriffene Ukraine hatte eine direkte Verantwortung für die Attacken gegen Moskau zurückgewiesen.

"Wir werden in der Zone der militärischen Spezialoperation bald zeigen, was Rache im ganzen Sinne des Wortes ist", schrieb Kadyrow in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram. Einmal mehr drohte er auch Westeuropa mit russischen Angriffen, Russland könne an die Türen zum Beispiel Deutschlands oder Polens klopfen, meinte er.

US-Experten gehen davon aus, dass Putin die Drohnen-Attacken auf Moskau herunterzuspielen versuche. Der Kremlchef wolle seine limitierten Möglichkeiten zu einem Vergeltungsschlag gegen die Ukraine verbergen, heißt es in einer Analyse des Instituts für Kriegsstudien ISW in Washington. Ohne Belege habe Putin etwa behauptet, dass russische Streitkräfte vor zwei oder drei Tagen das Hauptquartier des ukrainischen Militärgeheimdienstes angegriffen hätten. "Putins Betonung früherer und aktueller Raketenangriffe ist wahrscheinlich ein Versuch zu signalisieren, dass Russland bereits aktiv Vergeltungsmaßnahmen durchführt und nicht auf weitere ukrainische Provokationen reagieren muss", schreiben die Experten.

Neuer Beschuss auf russische Grenzregionen

Während Moskau erst seit kurzem Schauplatz derartiger Drohnenattacken ist, berichten vor allem auch grenznahe Regionen zur Ukraine schon seit längerem immer wieder von Angriffen mit Artillerie und Drohnen aus dem Nachbarland. Der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkiw, meldete neuen Beschuss der Region von ukrainischer Seite. Es gebe einen Toten und Verletzte.

In der russischen Hauptstadt hatte die Flugabwehr am Dienstagmorgen mehrere Drohnen abgeschossen. Nach Angaben der Behörden wurden mehrere Häuser beschädigt und zwei Menschen verletzt. Woher die Drohnen kamen, blieb unklar. Bereits Anfang Mai war ein Drohnenangriff über dem Kreml abgewehrt worden. Kremlchef Putin lobte die Arbeit der Luftverteidigung, sagte aber auch, dass sie dichter und besser werden müsse.

US-Regierung: Unterstützen wir nicht

Die US-Regierung bekräftigte nach den Drohnenangriffen auf Moskau, sie unterstütze keine Angriffe innerhalb Russlands. "Wir haben uns nicht nur öffentlich, sondern auch privat gegenüber den Ukrainern klar geäußert, aber wir wollen uns nicht auf Hypothesen einlassen", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, in Washington. Man sammle derzeit Informationen, um herauszufinden, was genau passiert sei. Gleichzeitig machte sie deutlich: "Wir unterstützen keine Angriffe innerhalb Russlands. Punkt."

Dagegen hat die Ukraine nach Meinung des britischen Außenministers James Cleverly das Recht, zum Zweck der Selbstverteidigung auch Ziele auf russischem Staatsgebiet anzugreifen. "Legitime militärische Ziele außerhalb ihrer eigenen Grenze sind Teil des Selbstverteidigungsrechts der Ukraine", sagte Cleverly am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit seinem estnischen Amtskollegen Margus Tsahkna in Estlands Hauptstadt Tallinn. Zu den auf Moskau niedergegangenen Drohnen wollte sich Cleverly nicht äußern.