Geri (14) soll Nachbarsjungen (6) erstochen haben: Polizei holt Eltern des Killer-Teenies aus dem Dorf
Seit dem unfassbaren Verbrechen an Joel (†6) ist die Polizei täglich in Pragsdorf vor Ort
Foto: Stefan Sauer/dpa
Von: Nicole Biewald
Nach dem brutalen Mord an Joel (6) und der Verhaftung des Nachbarsjungen ist das Gerede in Pragsdorf (580 Einwohner, Meck.-Pom.) groß. Anwohner erzählen, der verdächtige 14-Jährige sei schon früher durch aggressives Verhalten aufgefallen. Joels Mutter Kathleen K. (33) berichtet sogar von einer Messer-Attacke des Teenies auf seine Eltern.
Während ein Psychiater den 14-Jährigen begutachten soll, hat die Polizei laut „Ostsee-Zeitung“ Mutter, Bruder und Stiefvater des vermeintlichen Täters aus dem 580-Einwohner-Ort geholt und an einem geheimen Ort gebracht.
Darum wird die Familie der Täter geschützt
Auch die Eltern der minderjährigen Täterinnen (12 und 13 Jahre), die Luise (†12) im März 2023 in Freudenberg (rund 18.000 Einwohner, NRW) erstochen haben, wurden von der Polizei aus der Kleinstadt geholt.
Schülerin Luise wurde von zwei Freundinnen ermordet, beide sind strafunmündig. Ende März 2023 musste ihre Familie in der Evangelischen Kirche Freudenberg von ihr Abschied nehmen
Foto: Evangelische Kirchengemeinde Freudenberg, Polizei
„Je kleiner die Community, desto größer ist das Risiko, dass die Eltern des Täters oder der Täterinnen Repressalien zu erwarten haben“, sagt Bodo Pfalzgraf (60) von der Deutschen Polizeigewerkschaft zu BILD. Deshalb, so der Polizist, werden die direkten Angehörigen „im Rahmen einer vorbeugenden Gefahrenabwehr aus ihrem gewohnten Umfeld geholt“, so Pfalzgraf.
Nun werde versucht, die Gefühlslage, die im Fall der Killerinnen von Luise sogar in Morddrohungen gegen die Familie endeten, zu stabilisieren. „In der Regel werden Mediatoren und Psychologen in das Dorf oder den Ort geschickt“, weiß Bodo Pfalzgraf.
Opfer-Familie war eng mit dem Tatverdächtigen
Wie Joels Mutter Kathleen K. berichtet, war Geri oft bei ihrer Familie zu Gast. Sie sagt: „Er ist bei mir ein und aus gegangen. Wir haben ihn mit zu Familienfesten genommen, zu Ausflügen. Er war bei der Einschulung von Joel dabei.“
Eltern von Joel (6) über mutmaßlichen Killer „Er war bei Joels Einschulung dabei“
Kathleen K. sagt, dass sie Geri bereits in die Kinder- und Jugendpsychiatrie hat einweisen lassen, „dass ihm geholfen wird.“ Das soll nach der Messer-Attacke auf seine Eltern gewesen sein. Sie sagt: „Ich habe das Gefühl, dass er schizophren ist. Er kann ein sehr, sehr netter Junge sein, sehr hilfsbereit. Er kann aber auch ein riesengroßes A* sein.“
Warum Geri ihren Sohn Joel getötet hat, ist weiterhin unklar. Der 14-Jährige schweigt zu den Vorwürfen. Bei einer Verurteilung – egal ob Totschlag oder Mord – drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.