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Katars Energieminister spricht in BILD -  Darum kriegt Deutschland so wenig Gas!

Von: Paul Ronzheimer (Zzt. in Doha, Katar)

Er hat den Gas-Deal mit Deutschland fix gemacht: Katars Energieminister Saad Scharida al-Kaabie (55).

Am Dienstagmorgen setzte al-Kaabie seine Unterschrift unter den Vertrag, der Deutschland ab 2026 jährlich zwei Millionen Tonnen Flüssiggas (LNG) pro Jahr bringen soll. Kurz darauf traf BILD ihn zum Interview im Hauptquartier des staatlichen Energie-Riesen „Qatar Energy“.

Die große Frage: Warum liefert Katar nur 2 Millionen Tonnen LNG nach Deutschland? Und warum erst ab 2026?

Zur Einordnung: „Betrachtet man den gesamten Verbrauch, entspricht das etwa 3% des deutschen Gasverbrauchs“, sagt Saad Scharida al-Kaabie zu BILD. Dass Katar nicht größere Gas-Mengen liefere, liege nicht am Wüstenstaat, sondern an der Bundesrepublik.

„Das ist der erste Deal, den wir jemals in Deutschland gemacht haben“, so der Minister. „Wie Sie wissen, gibt es kein Terminal in Deutschland. Ein neues wird gerade gebaut.“

Schneller könne Katar nicht helfen: „Wir haben bereits zugesagt, dass wir keine Mengen aus Europa abziehen werden. Mehr können wir nicht tun.“ Der Wüstenstaat arbeite bereits „mit anderen Unternehmen daran – RWE, Uniper und anderen – größere Mengen nach Deutschland zu bringen“.

Katar-Minister al-Kaabie im Interview mit BILD-Vize Paul Ronzheimer

Foto: Giorgos Moutafis

Dabei könne Katar deutlich mehr liefern. „Wir werden so viel liefern, wie wir Aufträge bekommen“, sagt Minister al-Kaabie im Interview. Ob es eine Maximalmenge gibt? „Nicht wirklich.“

„Wir haben sehr lange an verschiedenen Deals in der ganzen Welt gearbeitet“, erklärt al-Kaabie. „Heute produzieren wir jährlich 77 Millionen Tonnen LNG. Wir werden die Produktion auf 126 Millionen Tonnen LNG pro Jahr erhöhen.“

Katar sei dabei, „die größte Schiffsflotte der Welt“ zu bauen, um das Flüssiggas zu exportieren. Dabei habe man umgerechnet 20 Milliarden Euro in die Flotte investiert, die aktuell in China und Südkorea gebaut werde. Es handele sich um „hunderte Schiffe“, die Katar zur globalen Gas-Macht machen sollen.

Dass bei der Unterzeichnung kein deutscher Regierungsvertreter dabei war, sei nichts Besonderes. Minister al-Kaabie zufolge haben Staaten meist „keinen Mechanismus, um das Gas selbst zu kaufen“. Es seien „Unternehmen, die kaufen, wie RWE oder Uniper“.

▶︎ Der Energieminister von Katar sprach im großen BILD-Interview auch über sein Verhältnis zu Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne), die WM-Kritik aus Deutschland, die Binden-Aktion von Innenministerin Nancy Faeser (52, SPD) und die Anti-Schwulen-Gesetze in Katar. Lesen Sie das ganze Interview später bei BILD.