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Kein Erfolg zum Saisonauftakt: Deutsche Rodler von Österreichern abgehängt

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Taubitz gelang das beste deutsche Resultat.

(Foto: dpa)

Georg Hackl ist nach Österreich gewechselt - und der ewige deutsche Rivale dominiert die ersten Rennen des Rodel-Weltcups. Vorjahressiegerin Julia Taubitz bleibt nur Rang drei, während die Männer im Doppelsitzer sogar am Podest vorbeifahren. Bundestrainer Norbert Loch ist enttäuscht.

Ohne Olympiasiegerin Natalie Geisenberger, ohne Mentor Georg Hackl, ohne Sieg: Die von goldenen Triumphen verwöhnten deutschen Rodler fuhren beim Weltcupauftakt in Innsbruck dem Rivalen Österreich in den ersten drei Konkurrenzen hinterher. Bei den Frauen verlor Weltmeisterin Julia Taubitz nicht nur im ersten Lauf ihren Bahnrekord aus dem Vorjahr an die siegreiche Madeleine Egle, die Weltcup-Gesamtsiegerin musste sich nach zwei Durchgängen mit dem dritten Rang begnügen.

Die deutschen Doppelsitzer verpassten beim Dreifach-Triumph der Österreicher gar das Podest. Die Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken belegten beim Sieg von Juri Gatt/Riccardo Schöpf nur den vierten Platz vor den Olympiasiegern Tobias Wendl/Tobias Arlt. Bei der Weltcup-Premiere der Frauen-Doppler lagen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal als Zweite 0,176 Sekunden hinter Selina Egle/Lara Michaela Kipp.

Der zweimalige Olympiasieger Hackl hatte im vergangenen Mai die Seiten gewechselt. Das Gesicht des deutschen Rodelsports gab sein Amt als Trainer und Materialentwickler im deutschen Verband BSD auf und wechselte nach einem lukrativen Angebot ins Trainerteam des Nachbarlandes. Erste Ergebnisse des Personalwechsels waren in Innsbruck deutlich zu sehen.

Juniorin Fräbel fährt gleich vorne mit

Gefeiert wurde von den österreichischen Fans vor allem Madeleine Egle. Ihr Vorsprung auf Julia Taubitz, Zweite nach dem ersten Lauf, betrug stolze 0,248 Sekunden. "An sich bin ich zufrieden mit der Medaille. Es hat nach Olympia großer Druck auf mir gelastet", sagte Taubitz, "jetzt freue ich mich auf die nächsten Duelle."

Nicht dabei war Deutschlands Rekord-Winterolympionikin Geisenberger (sechsmal Gold), sie erwartet ihr zweites Kind. Neue Hoffnungsträgerin ist Juniorin Merle Fräbel. Die 19-Jährige aus Suhl fuhr in ihrem ersten Weltcuprennen auf den hervorragenden sechsten Platz, direkt hinter der Olympiazweiten Anna Berreiter.

"Merle hat sich hervorragend geschlagen", sagte Bundestrainer Norbert Loch über seinen Youngster, sparte aber nicht mit genereller Kritik: "Ich bin etwas enttäuscht über die Konstanz, die wir im Training hatten, vor allem am Start. Das kam heute nicht ganz so rüber."

Die Männer fahren am Sonntag. Fehlen wird Olympiasieger Johannes Ludwig. Der Oberhofer hat seine Karriere nach dem Triumph in Peking beendet. Die deutschen Hoffnungen ruhen vor allem auf Rekordweltmeister Felix Loch. Der 33 Jahre alte Berchtesgadener blieb im vergangenen Winter allerdings ohne Weltcupsieg und fuhr bei Olympia als Vierter am Podest vorbei.