Sömmerda (Thüringen) – Dieser Plan ging komplett schief! Ein Automatensprenger bezahlte mit dem Leben und seine drei Komplizen sitzen seit Mittwoch in Untersuchungshaft.
Dienstagmorgen gegen 4.50 Uhr sprengten vier Gangster einen Geldautomaten der Sparkassen-Filiale in Schloßvippach (Landkreis Sömmerda), bretterten keine 25 Kilometer auf ihrer Flucht jedoch bei Riethgen (Gemeinde Kindelbrück) in den Fluss Unstrut. Einer der Täter ertrank, die anderen konnten zügig durch Spezialeinsatzkräfte der Polizei aufgegriffen werden.
Der Fluchtwagen, ein hochmotorisierter Audi S8, landete in der Unstrut – ein Bankräuber ertrank
Foto: Marcus Scheidel/MAS Bildagentur
Jetzt ist klar: Die Automatensprenger vermasselten die Sprengung komplett! Oberstaatsanwalt Hannes Grünseisen von der Staatsanwaltschaft Erfurt zu BILD: „Es gab keine Beute.“
Und offenbar auch keine Personalien: Da die Räuber keine Ausweisdokumente bei sich führten, werden nun die Personalien überprüft. Man sei sich jedoch ziemlich sicher, dass es sich bei den aufgegriffenen Männern um drei Niederländer (19, 20, 25) mit anderweitigem Migrationshintergrund handelt.
Die Bereitschaftspolizei bringt einen der Niederländer zur Haftprüfung ins Amtsgericht – alle drei sitzen jetzt in Untersuchungshaft
Foto: Marcus Scheidel/MAS Bildagentur
Bei der Haftvorführung am Mittwochnachmittag am Amtsgericht Erfurt schwiegen die ramponierten Beschuldigten, die bei ihrer Flucht laut Staatsanwaltschaft leichte Verletzungen unter anderem an Rippen und Nase erlitten hatten. Es wurde Haftbefehl gegen das Trio erlassen.
Der entstandene Sachschaden am Gebäude der Sparkasse Schloßvippach ist noch unbekannt. Ein Gutachter war vor Ort um die Statik des Gebäudes zu untersuchen. Auch die Ursache für den tödlichen Unfall des einen Ganoven muss noch geklärt werden.