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Keine Nordkorea-Raketen für Russland? - Kim will keine Waffen an Putin geliefert haben

Keine nordkoreanischen Raketen und Granaten für Putin?

Nordkorea-Diktator Kim Jong-un (38) und seine Vasallen haben nach eigenen Angaben keine Waffen- und Munition an Russland verkauft.

Das Verteidigungsministerium in Pjöngjang warf den USA und anderen „feindseligen Kräften“ in einer Erklärung am Donnerstag vor, Gerüchte über einen Waffenhandel mit Russland zu streuen, um Nordkoreas Image zu schaden.

„Wir haben niemals Waffen oder Munition an Russland exportiert und wir planen auch nicht, diese zu exportieren“, wurde ein hochrangiger Beamter des Ausrüstungsbüros im Ministerium von den staatlich kontrollierten Medien zitiert.

ABER: Wie ehrlich ist die Erklärung der Nordkorea-Diktatur? BILD befragte Prof. Dr. Ralph Wrobel (54), Wirtschaftsexperte mit Fokus auf Ostasien und das letzte planwirtschaftlichen System der Welt: Nordkorea.

„Russland soll dieses Jahr wegen der westlichen Sanktionen aus Nordkorea Artillerie-Munition und Granaten bezogen haben. Da solche Geschäfte aber sehr geheim sind, kann man dies nur vermuten. Beweise dafür gibt es meines Wissens nach nicht. Es wäre aber plausibel“, erklärt Wrobel.

Und weiter: „Insgesamt ist Nordkorea für seinen umfangreichen Handel mit Waffen an sog. 'Schurkenstaaten' sowie Drogenhandel bekannt. Über den Waffenhandel gibt es aber noch weniger Informationen, denn der militärische Sektor in Nordkorea ist weitestgehend unabhängig von der zivilen Verwaltung und streng geheim. Es gibt daher nur Gerüchte, die z.B. von Überläufern nach Südkorea stammen. Aus dem Jahre 2021 gibt es z.B. Hinweise über Waffenverkäufe in den Nahen Osten und nach Afrika.“

Sehen das Image Nordkoreas durch die USA beschädigt: Kim Jong-un und sein Machtapparat

Foto: 朝鮮通信社/AP

Fakt ist: Das Kim-Ministerium reagierte auf Angaben der US-Regierung von diesem Monat, wonach Russland im großen Stil Munition von Nordkorea kaufen wolle.

Der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel erklärte, Russland „sei dabei, Millionen von Raketen und Artilleriegeschossen aus Nordkorea für den Einsatz in der Ukraine zu kaufen“.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sprach dabei von Millionen von Artilleriegeschossen und Raketen, die Moskau möglicherweise aus Nordkorea importieren könne.

Er betonte aber, die USA hätten noch keine Hinweise darauf, dass entsprechende Käufe tatsächlich erfolgt seien.

Was für einen Waffen-Deal spricht: Militärexperten vermuteten, dass Russland angesichts von Lieferengpässen der heimischen Rüstungsindustrie auf Waffenimporte angewiesen sein könnte. Die Engpässe seien auf die internationalen Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zurückzuführen.

Nach der Invasion hatte das weithin abgeschottete Nordkorea seine politische Unterstützung für den Kurs der Führung in Moskau zugesichert – will aber keine Waffen liefern.

Inmitten wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben die USA einen Flugzeugträger mit Begleitschiffen nach Südkorea geschickt. Die „USS Ronald Reagan“ erreichte am Freitag die südöstliche Küstenstadt Busan

Foto: -/dpa

Wenige Tage vor einem Besuch von US-Vizepräsidentin Kamala Harris (57) in Seoul hat Südkorea Anzeichen ausgemacht, wonach der Nachbar Nordkorea womöglich einen U-Boot-gestützten Raketentest plant.

Das Militär habe entsprechende Vorbereitungen Nordkoreas entdeckt, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Samstag unter Berufung auf einen Insider. Das Präsidialamt in Seoul teilte mit, man sei sich Signalen und Bewegungen bewusst, die auf nordkoreanische Provokationen hindeuteten.

Harris hat vor, in der anstehenden Woche nach Südkorea und Japan zu reisen. Die US-Regierung ist nach Angaben eines ranghohen Beamten darauf eingestellt, dass es zu Provokationen während des Besuchs der Stellvertreterin von US-Präsident Joe Biden in der Region kommen könnte.

Am Freitag traf erstmals seit vier Jahren ein US-Flugzeugträger in Südkorea ein, um an gemeinsamen Übungen mit den verbündeten südkoreanischen Streitkräften teilzunehmen.

Nordkorea lehnt solche Manöver ab. Es sieht darin einen Beleg für eine feindlich gesonnene Politik Washingtons und Seouls. Das international weitgehend isolierte Nordkorea unterliegt wegen mehrerer Atom- und Raketentests diverser Sanktionen.

Der Verband um die „USS Ronald Reagan“ wird nach Berichten südkoreanischer Medien an einem geplanten Seemanöver beider Länder vor der koreanischen Halbinsel teilnehmen. Das Manöver soll demnach auch als Abschreckung gegen Nordkorea dienen.

Zentrale Akteure im Korea-Konflikt – Infografik