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Keine Rechtfertigung für Krieg: Tony Blair: Irak und Ukraine nicht vergleichbar

Angriff vor 20 Jahren Tony Blair weist Vergleich der Kriege in Irak und Ukraine zurück

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Wie blickt Tony Blair auf eines der größten Ereignisse seiner Amtszeit zurück?

(Foto: picture alliance/dpa/Pool AFP)

Vor fast genau 20 Jahren greifen die USA und weitere Länder den Irak an. Ziel war, den autoritären Machthaber Saddam Hussein zu stürzen. Vergleiche mit dem Angriffskrieg in der Ukraine müssen "entschieden entgegengetreten werden", sagt nun der damalige britische Premierminister Tony Blair.

Kurz vor dem 20. Jahrestag des Irak-Kriegs hat der frühere britische Premierminister Tony Blair Vergleiche zwischen der Intervention einer westlichen Allianz im Irak und dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zurückgewiesen. Das machte Blair in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur und den europäischen Nachrichtenagenturen AFP, ANSA und EFE deutlich. Der damalige irakische Präsident Saddam Hussein habe sein eigenes Volk brutal behandelt, sei in zwei völkerrechtswidrige Kriege verwickelt gewesen und habe mit chemischen Waffen an einem einzigen Tag 12.000 Menschen töten lassen.

"Der Idee, dass man das gleichsetzt mit der Invasion eines Landes, das einen demokratisch gewählten Präsidenten hat, der meines Wissens nie einen regionalen Konflikt begonnen hat oder irgendeine Aggression gegen seine Nachbarn begangen hat (...), muss entschieden entgegengetreten werden", sagte Blair.

Er gab zu, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die ohne ein Mandat des UN-Sicherheitsrats durchgeführte Invasion in den Irak im Jahr 2003 zur Rechtfertigung seines Angriffskriegs nutzen könnte. "Aber wenn Putin nicht diese Ausrede nutzen würde, wäre es eine andere", sagte der Labour-Politiker. Die Konstellation im UN-Sicherheitsrat mit Russland und China als Vetomächten mache eine internationale regelbasierte Weltordnung "sehr schwierig", so Blair weiter.

Eine Staatenkoalition unter der Führung der USA - aber ohne Deutschland - hatte am 20. März 2003 den Irak angegriffen, mit dem Ziel, dessen autoritär herrschenden Präsidenten Saddam Hussein von der Macht zu entfernen. Das Ziel war bald erreicht. Doch das Land versank in Instabilität. Hunderttausende Menschen kamen seit Kriegsbeginn gewaltsam ums Leben. Das politische Chaos nutzte auch das Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS), das zeitweise große Teile des Landes unter seine Kontrolle bringen konnte.