Vor zehn Jahren hatte die Politik eine richtig gute Idee: Sie schuf den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung nach dem ersten Geburtstag. Das sollte Müttern helfen, leichter in den Arbeitsmarkt zurückzukehren, denn die Frauen-Teilzeitquote ist in Deutschland hoch.
Der Kita-Platz machte das Leben für viele Eltern leichter. Doch jetzt geht es zurück in die Vergangenheit: Weil es mehr Kleinkinder gibt und gleichzeitig viele Erzieherinnen in Rente gehen, fehlt das Personal. Viele Kitas reduzieren deshalb die Öffnungszeiten.
Das löst eine fatale Kette aus:
Wenn die Kita nachmittags geschlossen hat, können Mama oder Papa nicht so arbeiten gehen, wie sie es gerne wollen. Dann bleiben wegen des Erziehermangels viele Jobs unbesetzt. Und dann fehlen plötzlich auch in den Krankenhäusern Ärztinnen und Pflegerinnen im Schichtdienst.
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Dieser Artikel stammt aus BILD am SONNTAG. Das ePaper der gesamten Ausgabe gibt es hier.
Ein Fachkräftemangel verstärkt den anderen. Eine Abwärtsspirale, die Deutschland teuer zu stehen kommt.
Die Politik hat das Kita-Problem verschlafen. Handelt endlich! Der Erzieherberuf muss uns viel mehr wert sein. Mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen.
Denn es kann nicht sein, dass Frauen im Jahr 2023 wie in den 60er-Jahren vor der Entscheidung stehen:
Kind oder Karriere?
