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Kommentar - Kinderarmut ist ein gefährliches Virus

Der Dezember hat begonnen, die Winter-WM ist für Deutschland vorbei. Aber für viele Millionen Deutsche sind die Sorgen geblieben: Was kommt in den nächsten Wochen auf uns zu? Wie viel Monat ist noch übrig, wenn das Geld zu Ende ist?

Die Ampel hat Abermilliarden in Entlastungs-Pakete gepackt, damit Gas und Strom nicht unbezahlbar werden. Aber ganz ehrlich: Hat irgendjemand wirklich begriffen, was das für den einzelnen Verbraucher bedeutet? Ich jedenfalls nicht.

Nach zwei bitteren Corona-Wintern werden die meisten Deutschen in diesem (ersten) Kriegs-Winter sparen, was sie können. Bei den Geschenken, beim Essen, beim Heizen, beim Reisen. Ich frage mich: Sparen sie auch beim Spenden?

Ich schreibe das als Vorstand von „Ein Herz für Kinder“. Auch in diesem Jahr läuft am übernächsten Samstag um 20.15 Uhr im ZDF die große Benefiz-Gala mit vielen Prominenten an den Spendentelefonen.

Ist es richtig, in diesen Zeiten, wo so viele kaum genug für sich selbst haben, um Spenden zu bitten? Ich bin sicher, es ist richtig und vielleicht so nötig wie nie.

Ich habe in den vergangenen Jahrzehnten selbst als Reporterin in Nepal, im Kongo, in Peru, Liberia, Ruanda, Indien oder Pakistan viele, zu viele, Kinder gesehen, die keine Chance auf ein menschenwürdiges Leben haben. Es sei denn, Organisationen wie „Ein Herz für Kinder“ helfen.

Aber man muss nicht in entfernte Ecken der Welt reisen, um Kinder in existenzieller Not zu erleben. Kinderarmut in Deutschland ist ein gefährliches Virus, das immer mehr Familien und Alleinerziehende ansteckt. Es ist ein Drama, das sich vor unseren Augen abspielt, während wir endlos streiten, ob drei Atom­meiler nun ein Jahr länger laufen ­sollten oder nicht.

Chefredakteurin Alexandra Würzbach mit Kindern in Ruanda

Foto: Peter Müller

Ich bin stolz, Teil der BILD-Hilfs­organisation „Ein Herz für Kinder“ zu sein, die Axel Springer 1978 ins ­Leben gerufen hat. Weil ich weiß, wie vielen Kindern in Deutschland und überall auf der Welt schon ge­holfen werden konnte. Mit dem Geld, das Sie gespendet haben!

Auch wenn Deutschland die Wüsten-WM in Katar nach der Vorrunde boykottiert – vielleicht merken Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, das vierte Adventswochenende vor. Am Vorabend des WM-Endspiels können die Schwächsten gewinnen: bei der ZDF-Gala „Ein Herz für Kinder“. Ich bin dankbar, wenn Sie dabei sind!

Foto:

Dieser Artikel stammt aus BILD am SONNTAG. Das ePaper der gesamten Ausgabe gibt es hier.