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Kostenexplosion bei Strompreisen: Wer kann sich die Deutsche Bahn noch leisten?

Die gestiegenen Energiekosten treffen auch die Bahn: Der Strom, mit dem viele Güterzüge fahren, wird teurer – erste Verbände fürchten eine Vernachlässigung des Schienenverkehrs.

Die Strompreise steigen in den privaten Haushalten, auch die Bahn ist getroffen. Die Kosten für Bahnstrom an der Börse stiegen vor kurzer Zeit auf bis zu 970 Euro pro Megawattstunde, im Jahr 2019 waren noch Preise von 38 Euro pro Megawattstunde üblich.

Zwar war bereits im Jahr 2021 eine Steigerung der Preise erkennbar, doch die aktuellen Teuerungen halten selbst Brancheninsider für beträchtlich. Die von der EU und der Bundesregierung anvisierte Höchstgrenze von 180 Euro pro Megawattstunde liegt etwa immer noch deutlich über dem Bahnstrompreis vor Ausbruch des Krieges.

Die Befürchtung in den Lobbyverbänden: Die Bundesregierung gefährde durch ihre fehlende Reaktion klimafreundliche Unternehmen des gesamten Güterverkehrs-Sektors, die eine Verkehrswende stemmen sollten. Nun ist die Frage: Wer soll das bezahlen?

"Tut nur noch weh"

Die Firmen argumentieren, dass man die gestiegenen Kosten nicht direkt an die Kunden weitergeben könne, denn die würden sonst ihre Güter schlicht auf der Straße mit Lkw transportieren. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und die Allianz pro Schiene schlagen daher eine Preisregulierung des Bahnstromsektors vor.

Peter Westenberger, Geschäftsführer vom Lobbyverband "Die Güterbahn", sagt dazu: "Das Verkehrsministerium lässt die Güterbahnen im Regen stehen." Er fügt hinzu: "In dieser Situation den Bahnen die Aufnahme von Krediten zu empfehlen, tut nur noch weh. Wir fordern eine wirksame Strompreisregulierung."