Mehr Platz als bisher soll vor der Filiale der Kreissparkasse in Unterhaching entstehen, um Park- und Wendemanöver komfortabler zu machen.
© Martin Becker
Grünes Licht für Abriss und Neubau der Kreissparkassen-Filiale in Unterhaching: Missverständnisse um ein angebliches Parkplatz-Chaos wurden ausgeräumt.
Unterhaching – Was lange währt, wird endlich gut: Diese Weisheit trifft die Pläne der Kreissparkasse München, die in Unterhaching ihre Filiale in der Hauptstraße abreißen und neu aufbauen möchte. Der Bauantrag mit teils aberwitzigen Parkplatzvarianten ist seit 2019 mehrfach abgelehnt worden (wir berichteten), aber jetzt gelang es der Kreissparkasse, mit einer modifizierten Version den Widerstand auszuräumen: Der kommunale Bauausschuss gab im dritten Anlauf einstimmig sein Placet.
Beim virtuellen Start in der Bauausschuss-Sitzung ruckelte es zunächst. „Er sollte da sein – er ist es nicht“, sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD), als der Architekt Alexander Schwab eigentlich per Videokonferenz hätte zugeschaltet werden können. Das Thema wurde vertagt, eine halbe Stunde später stand die Leitung. Und Alexander Schwab konnte kurz und prägnant allerlei Bedenken ausräumen.
„Das bisherige Gebäude wird um 5.70 Meter weiter von der Straße weggeschoben“: Dies war letztlich das entscheidende Argument, mit dem der Architekt in puncto Stimmungslage die Trendwende einleitete. „Dadurch entsteht ausreichend Platz“, sagte Alexander Schwab. Zum Parken, ebenso zum etwas umständlichen Manövrieren an den Seitparkplätzen. Aber gerade so, dass keine Gefahr für die Allgemeinheit entsteht.
„Diese 5,70 Meter Gebäudeversatz machen sämtliche Wendemanöver komfortabler“, sagte der CSU-Fraktionsvorsitzende Korbinian Rausch, sie seien der „Game-Changer“. Tatsächlich bröckelte mit dem neuen Platzangebot, aus alten Plänen nicht ersichtlich, der Widerstand. Park-Chaos bei der Kreissparkasse? Beseitigt.
Mehr Fahrradabstellplätze sind gewünscht
Ein paar Kritikpunkte flammten noch auf. Zu gering dimensionierte Fahrradabstellplätze, monierten Dieter Senninger (SPD) und Stefan König (Grüne) unisono. Auf eine Photovoltaik-Verstromung plus einen Spiegel bei der „gefährlichen Tiefgaragenausfahrt“ wiesen die Grünen zusätzlich hin. Ja, sicherte der Architekt zu, all diese Kann-Optionen werde man berücksichtigen – ob sie zum „Muss“ werden, entscheide letztlich die Kreissparkasse als Bauherrin. Aber, das betonte der Architekt so wörtlich: „Bitte betrachten Sie die Kreissparkasse nicht als Feind Unterhachings!“ Im Gegenteil, die Gemeinde müsse doch froh sein über die Bereitschaft, den Standort in der Hauptstraße zu erhalten.
Mit seinem Schlusswort traf CSU-Chef Korbinian Rausch den Kern der Debatte nach eineinhalb Jahren planerischem Hickhack: „Es ging nie darum, die Kreissparkasse auszubremsen, sondern um komfortable und praxisnahe Lösungen speziell für deren Kunden.“ Das sei nun gewährleistet – also grünes Licht.