Erst ChatGPT und bald ein echtes Hardware-Produkt? Nach einem Medienbericht arbeitet OpenAI-Gründer Sam Altman an einem Endprodukt für Künstliche Intelligenz
Bereits im November 2022, als ChatGPT erstmals die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz aufzeigte, war von einem „iPhone-Moment“ die Rede. Doch geht es nach der „Financial Times“, steht ein nahezu realer „iPhone-Moment“ erst noch bevor. Wie die Zeitung berichtet, arbeitet OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, an einem Endprodukt, das Interaktionen mit der Künstlichen Intelligenz ermöglicht.
Laut „Financial Times“ befindet sich OpenAI in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem ehemaligen Apple-Designer Sir Jony Ive und Softbank-Gründer Masayoshi Son. Zusammen wollen sie ein Unternehmen schmieden, das das „iPhone der künstlichen Intelligenz“ bauen soll. Softbank soll hierfür mehr als 1 Mrd. Dollar beisteuern.
Sam Altman, Chef von OpenAI, hat Ives Firma LoveFrom, die der Designer nach seinem Ausscheiden bei Apple im Jahr 2019 gegründet hatte, mit der Entwicklung des ersten Consumer-Geräts beauftragt, wie Insider gegenüber der FT berichten.
Altman und Ive haben sich im Studio des Designers in San Francisco Gedanken darüber gemacht, wie ein neues Verbraucherprodukt aussehen könnte. Es solle auf der Technologie von OpenAI basieren, schreibt die Zeitung unter Berufung auf die Insider. Altman hoffe, eine ähnlich intuitive Benutzererfahrung für die Interaktion mit KI zu schaffen wie beim iPhone. Dafür gebe es zwar viele Ideen, aber die Umsetzung befinde sich noch in einem ganz frühen Stadium.
Softbank hält fast 90 Prozent an Chipdesigner Arm
Softbank-CEO Son sei ebenfalls an den Gesprächen beteiligt gewesen. Für Altman könnte – neben der Finanzierung – vor allem Sons Investment beim Chipdesigner Arm interessant sein. Son hält über Softbank fast 90 Prozent an dem Unternehmen, das vor kurzem an die Börse gegangen ist. Bislang habe Son aber vor allem finanzielle Unterstützung in Höhe von 1 Mrd. Dollar angeboten.
Ive spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des ersten iPhones, das 2007 auf den Markt kam und eine neue Ära des Internets einleitete. Inzwischen scheint der Smartphone-Markt aber ein Plateau erreicht zu haben. Viele im Silicon Valley fragen sich, was als nächstes kommt.

Das Trendthema künstliche Intelligenz treibt die Kurse von Techaktien nach oben. Doch welche Papiere sind ihr Geld wirklich wert? Capital stellt zehn aussichtsreiche Unternehmen vor
Virtual-Reality-Headsets wie Metas Quest und intelligente Lautsprecher wie Amazons Echo haben Potenzial. Aber nichts kommt auch nur annähernd an das iPhone heran, das für Milliarden von Menschen zum Alltag gehört.
Ive hingegen sorgt sich um das zwanghafte Verhalten vieler Smartphone-Nutzer. Gegenüber der „Financial Times“ sagte er 2018, dass Apple eine „moralische Verantwortung“ habe, die unbeabsichtigten Folgen des iPhones abzumildern, wie z. B. süchtig machende Apps. Damals verlangte Ive, Apple solle die Bildschirmzeit für Kinder begrenzen.
Das Projekt mit OpenAI biete die Möglichkeit, eine Art der Interaktion mit Computern zu schaffen, die weniger auf Bildschirme angewiesen sei, berichtet die FT unter Berufung auf Personen, die mit der Sache vertraut sind. In dieser Woche kündigte OpenAI Upgrades für seinen bahnbrechenden Chatbot ChatGPT an – darunter die Möglichkeit, die App per Sprache zu steuern oder ein Bild hochzuladen, und die Möglichkeit, im Internet zu surfen.
Am Dienstag hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, dass OpenAI einen Aktienverkauf in Erwägung ziehe, der das in San Francisco ansässige Unternehmen mit bis zu 90 Mrd. Dollar bewerten würde. Das hieße, die Bewertung des Unternehmens hätte sich in weniger als einem Jahr verdreifacht. Der Softwareriese Microsoft hat Milliarden in OpenAI investiert.
#Themen