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Linksextremistin griff Nazis an: Lina E.: Auch Bundesanwaltschaft legt Revision ein

Linksextremistin griff Nazis an Lina E.: Auch Bundesanwaltschaft legt Revision ein

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Die drei Mitangeklagten von Lina E. erhielten ebenfalls Haftstrafen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Bundesanwaltschaft würde die Linksextremistin Lina E. gerne acht Jahre hinter Gittern sehen. Doch das Oberlandesgericht verurteilt die 28-jährige Studentin zu einer geringeren Haftstrafe. Gegen den Richterspruch wird nun die zweite Revision beantragt.

Im Fall der Linksextremistin Lina E. hat auch die Bundesanwaltschaft Revision gegen das Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Dresden eingelegt. Das sagte eine Sprecherin in Karlsruhe. Lina E. und drei mit ihr verurteilte Männer haben bereits Revision eingelegt. Das OLG war vor allem bei der 28-jährigen Studentin Lina E. deutlich unter der Forderung der Bundesanwaltschaft geblieben.

Das Oberlandesgericht hatte das Quartett am 31. Mai wegen Überfällen auf angebliche oder tatsächliche Neonazis in Leipzig, Wurzen und Eisenach verurteilt. Lina E. wurde wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährlicher Körperverletzung zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die Bundesanwaltschaft hatte acht Jahre gefordert.

Die drei Mitangeklagten erhielten Strafen zwischen zwei Jahren und fünf Monaten und drei Jahren und drei Monaten. Die Bundesanwaltschaft hatte für sie Haftstrafen zwischen zwei Jahren und neun Monaten sowie drei Jahren und neun Monaten beantragt.

Verurteilte derzeit auf freiem Fuß

Die Verteidigung von Lina E. und den Männern hatten Freisprüche gefordert. Alle vier Verurteilten sind derzeit auf freiem Fuß. Der Haftbefehl gegen Lina E. wurde am Abend der Urteilsverkündung unter Auflagen außer Kraft gesetzt. Zuvor hatte sie mehr als zweieinhalb Jahre in Untersuchungshaft gesessen. Nach Angaben des OLG müssen die Strafen erst nach einer rechtskräftigen Verurteilung verbüßt werden.

Nach dem Urteil war es am vergangenen Wochenende in Leipzig zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei gekommen. Bei einer Demonstration am Alexis-Schumann-Platz gab es Böllerschüsse; Steine, Flaschen und ein Brandsatz wurden auf Polizisten geworfen. Die Polizei kesselte einen Teil der Protestierenden ein und sprach von "massiven Ausschreitungen". Der Einsatz sorgte medial für viel Aufsehen und Kritik.