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Liste tödlicher Katastrophen: Erdbeben eines der stärksten je in der Türkei gemessenen

Liste tödlicher Katastrophen Erdbeben eines der stärksten je in der Türkei gemessenen

Es ist eines der stärksten Erdbeben, das jemals in der Türkei gemessen wird: Im Südosten der Türkei sind nach schweren Erschütterungen mehr als 2000 Todesopfer zu beklagen. Immer wieder wird das Land von tödlichen Erdstößen getroffen. Der Grund ist seine besondere Lage auf der Erdkugel.

Die südliche Türkei wird von einem der schwersten Beben erschüttert, das in dem Land bisher gemessen wurde. Eine Stärke von 7,8 meldete das United States Geological Survey (USGS) für das Hauptbeben. Später korrigierte auch der türkische Katastrophendienst Afad die anfangs gemeldete Stärke von 7,4 auf 7,7 nach oben.

Damit sind es die schwersten Erschütterungen in der Türkei mindestens seit dem Jahr 1939. Das damalige Erdbeben von Erzincan erreichte laut einer Übersicht der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde der USA eine Stärke von 7,7. Mehr als 30.000 Menschen starben damals bei der Katastrophe in Ostanatolien.

Kontinentalplatten verhaken sich

Die Türkei wird immer wieder von schweren Erdbeben mit vielen Todesopfern erschüttert. Grund dafür ist seine Lage: Das Land liegt unter anderem auf der vergleichsweise kleinen Anatolischen Kontinentalplatte. Diese reibt sich mit der nach Norden drängenden Arabischen Platte. Wo beide Platten sich berühren, entsteht eine sogenannte Transformstörung. Dort verhakt sich das Gestein, Energie staut sich auf. Wenn die Energie die Festigkeit des Gesteins überschreitet, kommt es zum Bruch und die Erde bebt.

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Die für Erdbeben anfälligen Grenzen tektonischer Platten verlaufen durch die Türkei.

(Foto: dpa)

Auch die nun betroffene Region liegt nahe einer Transformstörung, Ostanatolische Verwerfung genannt. Diese zieht sich quer durch die südöstliche Türkei. Seit dem Jahr 1970 gab es im Umkreis von 250 Kilometern um das aktuelle Beben herum allerdings nur drei Erdbeben der Stärke 6 oder mehr. Das stärkste davon, ein Beben der Stärke 6,7, ereignete sich am 24. Januar 2020 weiter nordöstlich.

Es gibt noch eine weitere Transformstörung, welche der Türkei zu schaffen macht: die Nordanatolische Verwerfung. Sie verläuft entlang des nördlichen Randes der anatolischen Halbinsel. An dieser Verwerfung liegt auch die Mega-City Istanbul, weshalb auch dort jederzeit mit einem schweren Beben gerechnet wird.

Lange Liste tödlicher Erdbeben

Weil die Türkei praktisch eingeklemmt ist zwischen sich bewegenden Kontinentalplatten, wird sie also immer wieder von schweren Beben erschüttert. Deren Liste ist in der Folge lang. Das waren die tödlichsten der vergangenen Jahre:

Oktober 2020: Das Ägäis-Erdbeben der Stärke 7,0 in der Nähe von Samos forderte mehr als 100 Tote in der Türkei und Griechenland. In der nahegelegenen türkischen Millionenstadt Izmir stürzten mehr als ein Dutzend Gebäude ein.

Januar 2020: Ein Beben der Stärke 6,7 im Osten der Türkei tötete mehr als 40 Menschen. Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Sivrice in der Provinz Elazig. Mehr als 1600 Menschen wurden verletzt.

Oktober 2011: Das Erbeben in der östlichen Provinz Van hatte eine Stärke von 7,1. Das Epizentrum lag im äußersten Osten der Türkei und das Beben war auch im Norden des Irak zu spüren. Es gab mehr als 600 Todesopfer, mehr als 2600 Menschen wurden verletzt.

März 2010: In der Provinz Elazig im Osten der Türkei tötete ein Erdbeben 51 Menschen. In mehreren Dörfern verursachte es schwere Schäden. Das Beben hatte eine Stärke von 6,1.

August 1999: Das tödlichste Erdbeben der jüngsten Vergangenheit - mehr als 17.000 Menschen starben bei dem Beben in Izmit/Gölcük nicht unweit der Millionenstadt Istanbul. 50.000 Menschen wurden verletzt und insgesamt mehr als 73.000 Häuser beschädigt. Die Höhe der Schäden belief sich auf rund 20 Milliarden Euro. Das Beben hatte eine Stärke von 7,6.

März 1992: Mindestens 653 Menschen starben bei einem Erbeben in der Provinz Erzincan im Osten der Türkei. Weitere etwa 2000 wurden verletzt. Das Erdbeben in einer Tiefe von 27 Kilometern erreichte eine Stärke von 6,9. Mehr als 8000 Häuser wurden beschädigt.

November 1976: Ein schweres Erdbeben in der Provinz Van nahe der Stadt Muradiye im Osten der Türkei forderte etwa 5000 Todesopfer. Bei dem Beben wurde eine Stärke von 7,3 gemessen.

Dezember 1939: Mit einer Stärke von 7,7 eines der folgenschwersten Erdbeben in der Türkei in historischer Zeit. Auch damals war der Osten der Türkei betroffen. Bei dem starken Beben nahe der Stadt Erzincan starben mehr als 32.000 Menschen, weitere etwa 100.000 wurden verletzt. Rund 120.000 Häuser wurden beschädigt.