Marktheidenfeld
Hörstein
Michael Czygan
Adelheid Zimmermann
CSU
FDP
Helmut Kaltenhauser
Karsten Klein
Landtagswahl in Unterfranken
Landtagswahlen
Markus Söder
Unterfranken
Deutlich weiblicher und jünger als früher präsentiert sich die FDP auf ihren Unterfranken-Listen zur Landtags- und Bezirkswahl. Gleichwohl setzen die Liberalen auf dem Spitzenplatz zur Landtagswahl auf einen bewährten Mann, nämlich auf den einzigen amtierenden Abgeordneten Helmut Kaltenhauser aus Alzenau (Lkr. Aschaffenburg).
Der 61-Jährige setzte sich bei der Listenaufstellung in Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gegen zwei Gegenkandidaten durch: Kaltenhauser kam auf 24 Stimmen, Max Hümmer aus Geroda (Lkr. Bad Kissingen) und Axel Schöll aus Schweinfurt erzielten jeweils sieben. Schöll platzierte der Bezirksparteitag später auf Rang neun, Hümmer auf Rang zehn.
Kaltenhauser strebt gerechtere Geldverteilung an
Mathematiker Kaltenhauser hat sich im Landtag einen Namen als Haushaltspolitiker gemacht. Der CSU/FW-Regierung beharrlich auf die Finger zu schauen, nannte er als seine wichtigste Aufgabe in der Opposition. Unter anderem gehe es ihm darum, zu verhindern, dass Unterfranken bei der Verteilung von Haushaltsmitteln, egal ob beim Hochbau für die Universitäten oder auch beim Ausbau des ÖPNV, zu kurz komme. Als Mitglied des Masken-Untersuchungsausschusses wolle er mithelfen, CSU-Filz aufzuklären.
Perspektivisch wünscht sich Kaltenhauser eine Regierungsbeteiligung der FDP. Er räumte ein, dass die Partei 2018 nach dem Wiedereinzug in den Landtag dazu nicht in der Lage gewesen sei. "Die CSU hätte uns gnadenlos über den Tisch gezogen." Mittlerweile aber hätten die Liberalen sich gut eingearbeitet und durchschauten die "Spielchen" von Markus Söder und Co.. Gemeinsam mit dem bayerischen Spitzenkandidaten Martin Hagen traue er sich erfolgreiche Koalitionsverhandlungen zu, so Kaltenhauser.
Überschreiten der Fünf-Prozent-Hürde als Hauptziel
Voraussetzung dafür aber ist zunächst mal ein Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde. "Das ist das wichtigste Ziel", betonte der unterfränkische Bezirkschef Karsten Klein. Bayernweit kam die FDP vor vier Jahren auf 5,1 Prozent, in Unterfranken waren es nur 4,8 Prozent.
Hinter Kaltenhauser reihten die 41 Delegierten neue Gesichter: Platz zwei auf der Landtagsliste belegt die Projektentwicklerin Kristina Amendt (53) aus Kitzingen, Platz drei Nicole M. Pfeffer (51), Marketing-Unternehmerin aus Mömlingen (Lkr. Miltenberg). Dahinter folgt Tobias Dutta (21) aus Würzburg. Der Bezirksvorsitzende der Jungen Liberalen ist Inhaber einer PR-Agentur und studiert gleichzeitig Politikwissenschaften und Theologie. Platz fünf geht an Simon Ruck (19), Jura-Student aus Eußenheim (Lkr. Main-Spessart).
Nachdem das bayerische Wahlrecht verlangt, dass auch bei der Zweitstimme ein Name angekreuzt wird, können Wählerinnen und Wähler die Reihenfolge auf den Parteilisten durcheinanderwirbeln.
Adelheid Zimmermann diesmal auf Platz zwei
Bei der Bezirkswahl tritt die langjährige Bezirksrätin Adelheid Zimmermann (73) aus Bad Brückenau (Lkr. Bad Kissingen) erneut an, allerdings diesmal nur auf Platz zwei. Sie wolle einem Jüngeren den Vorrang lassen, sagte sie. Und so nominierten die Delegierten Florian Kuhl (28), Arzt aus Erlabrunn (Lkr. Würzburg), als Spitzenkandidat. Er durfte sich über 100 Prozent Ja-Stimmen der 41 Delegierten freuen. "Ein sozialistisches Ergebnis bei der FDP", spottete ein Parteifreund.