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Liveblog zum Warnstreik: Bahnverkehr fast vollständig lahmgelegt – Herausforderungen für Pendler

Mann vor einer Anzeigetafel am Kölner Hauptbahnhof: Bereits am Sonntag wurde es in einigen Zügen eng – viele wollten vor dem Streik schnell noch ans Ziel kommen

Mann vor einer Anzeigetafel am Kölner Hauptbahnhof: Bereits am Sonntag wurde es in einigen Zügen eng – viele wollten vor dem Streik schnell noch ans Ziel kommen

Foto: IMAGO/Ying Tang / IMAGO/NurPhoto

»Die Streikbereitschaft ist sehr hoch«

7.00 Uhr: Es ist einer der größten Streiks der vergangenen Jahre in Deutschland – und die Beteilung ist nach Gewerkschaftsangaben groß. »Die Streikbereitschaft ist sehr hoch, die Wut der Beschäftigten, von den Arbeitgebern hingehalten zu werden, riesig«, erklärte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch. Der EVG-Vorsitzende Martin Burkert warf der Deutschen Bahn vor, im Tarifkonflikt bisher kein ernstzunehmendes Angebot unterbreitet zu haben. »Was die Bahn bisher auf den Tisch gelegt hat, ist gar nichts«, sagte er der »Augsburger Allgemeinen«. Stattdessen arbeite sie sogar mit »unsozialen Gegenforderungen« wie etwa Urlaubskürzungen. Der EVG-Chef will bereits weitere Warnstreiks auch »über die Osterfeiertage nicht ausschließen«. SPIEGEL-Kollege Markus Dettmer fragt in seinem Kommentar dagegen, ob diese Härte zu diesem Zeitpunkt schon angemessen ist  .

Warnstreik legt Betrieb am Frankfurter Flughafen lahm

6.45 Uhr: Der bundesweite Warnstreik im öffentlichen Verkehr hat auch den Betrieb am Frankfurter Flughafen weitgehend lahmgelegt. Wie angekündigt gebe es keinen regulären Passagierbetrieb, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. »Die Lage ist ruhig.« Fraport-Angaben zufolge waren am Montag ursprünglich etwa 1170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren geplant. Laut Flughafenverband ADV können an den deutschen Flughäfen wegen des Ver.di-Streiks heute insgesamt etwa 380.000 Geschäfts- und Privatreisende nicht abheben.

Auch der Flugverkehr ist betroffen: Ver.di-Ausstand am Hamburger Flughafen

Foto: Bodo Marks / dpa

Busse, Straßen- und U-Bahnen stehen vielerorts ebenfalls

6.12 Uhr: Auf den Straßen dürfte es im Berufsverkehr nun eng werden: In sieben Bundesländern wird auch der öffentliche Personennahverkehr bestreikt, hier dürften erst recht viele Menschen aufs Auto ausweichen. Betroffen von dieser besonderen Belastung sind Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und weite Teile Bayerns. Hier sollen auch Busse, Straßen- und U-Bahnen in den Depots.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wiederum bestreikt den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr. Der Fernverkehr wird komplett, der Regionalverkehr größtenteils eingestellt. Notfahrpläne sind laut Deutscher Bahn nicht möglich. Fahrgäste, die für Montag oder Dienstag eine Bahnreise gebucht haben, können das Ticket laut Bahn bis 4. April flexibel nutzen.

Verhandlungen in Potsdam gehen am Streiktag weiter

6.00 Uhr: Unter angespannten Vorzeichen treffen am Montag in Potsdam Ver.di und der Beamtenbund dbb erneut auf die Kommunen und den Bund. In der dritten Runde der Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst verlangt die Gewerkschaft 10,5 Prozent und monatlich mindestens 500 Euro mehr Gehalt.

Bei der EVG stehen weitere Verhandlungen mit den verschiedenen Bahnunternehmen ab Mitte der Woche an. Mit der Deutschen Bahn soll erst nach Ostern weiterverhandelt werden. Die EVG befindet sich in Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und rund 50 weiteren Unternehmen. Sie fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro als »soziale Komponente«.

Ver.di-Chef spricht von starkem Signal

5.45 Uhr: Ver.di-Chef Frank Werneke hat den umfassenden Warnstreik im Verkehrssektor in Deutschland zum Start einer weiteren Tarifrunde für den öffentlichen Dienst verteidigt. »Mit dem Streiktag im Verkehrsbereich soll den Arbeitgebern noch einmal unmissverständlich klargemacht werden, dass die Beschäftigten eindeutig hinter unseren Forderungen stehen«, sagte er der Nachrichtenagentur dpa in Potsdam.

Warnstreik trifft Verkehrssektor

5.15 Uhr: Um Mitternacht hat ein umfassender Warnstreik mehrerer Gewerkschaften begonnen. Die Ausstände dürften zu erheblichen Ausfällen und zu Staus im gesamten deutschen Verkehrssektor führen. Sie sollen 24 Stunden andauern. Wer an diesem Montag zu Hause arbeiten kann, hat Glück. Für Pendler und Reisende hingegen wird es ein anstrengender Tag: Der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene sind ebenso betroffen wie der öffentliche Nahverkehr in mehreren Bundesländern sowie fast alle Flughäfen. Verfolgen Sie aktuelle Entwicklungen des Streiks hier im Überblick.