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Medienberichte: 62 Filialen betroffen: Supermarktkette Mein Real meldet Insolvenz an

Medienberichte 62 Filialen betroffen: Supermarktkette Mein Real meldet Insolvenz an

real Supermarkt

Mit dem Slogan „Einmal hin. Alles drin.“ versuchte die Supermarktkette Real bei ihren Kunden zu punkten. Letztlich aber wohl ohne Erfolg

© IMAGO / Michael Gstettenbauer

Schon lange plagen die Supermarktkette Mein Real finanzielle Sorgen. Teile des Unternehmens wurden verkauft. Nun hat das Management Insolvenz für die restlichen 62 Filialen beantragt

Die Supermarktkette Mein Real könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Wie unter anderem die „Wirtschaftswoche“ berichtet, hat das Unternehmen am Freitag beim Amtsgericht in Mönchengladbach Insolvenz angemeldet. Angestrebt werde dem Vernehmen nach eine Eigenverwaltung, bei der das Management an Bord bleibt, so das Magazin.

Die Zahlungsunfähigkeit könnte das letzte Kapitel für das krisengebeutelte Unternehmen aufschlagen. Derzeit arbeiten übereinstimmenden Berichten zufolge noch knapp 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 62 SB-Warenhäusern und erwirtschafteten zuletzt rund eine Milliarde Euro Umsatz.

Krise – das war bei Real eigentlich immer der Normalzustand. 1992 als Tochter der „Metro“-Gruppe gegründet, machte das Unternehmen spätestens ab der Jahrtausendwende eher durch Negativschlagzeilen statt durch Angebote auf sich aufmerksam. Immer wieder versuchte der Mutterkonzern mit dem Umbau die Strukturen der Supermarktkette zu verbessern – letztlich vergebens.

Schon vorher Verkäufe

2018 verkaufte die „Metro“-Gruppe Real an einen Investor, eine Reihe von Filialen musste schließen, schließlich kaufte der Anwalt Sven Tischendorf im Sommer 2022 das, was von Real übergeblieben war. Wenige Monate später wurde das Unternehmen an das Private Equity-Unternehmen SCP aus London rückübertragen.

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Mit Versuchen wie der Umbenennung der Kette in „Mein Real“ und der Reaktivierung des Werbeslogans „Einmal hin. Alle drin“ versprach sich das Management einen Aufschwung und die Möglichkeit, das Unternehmen an einen strategischen Investor veräußern zu können. Doch dafür fehlte offenbar das Interesse. 

In den kommenden Wochen werde für den Verkauf des Unternehmens ein neuer Versuch unternommen, so die „Wirtschaftswoche“, ob als Gesamtpaket oder als einzelne Filialen. Zu nächst gehe es aber darum, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren.

Der Beitrag ist zuerst bei stern.de erschienen

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