Mehr als 200 Verletzte Explosion in Tanklager in Berg-Karabach - Region fordert Luftrettung

Eine riesige Rauchsäule steigt über der Unglückstelle auf.
(Foto: picture alliance/dpa/Siranush Sargsyan's Twitter account/AP)
Inmitten der Auseinandersetzung um Berg-Karabach kommt es in der Region zu einer Katastrophe: Bei einer Explosion in einem Treibstoffdepot gibt es mehr als 200 Verletzte, auch von Todesopfern ist die Rede. Die medizinische Versorgung der Menschen übersteigt die Kapazitäten der Region.
Bei einer Explosion an einem Treibstofflager in der selbsternannten Republik Berg-Karabach sind mehr als 200 Menschen verletzt worden. Dies berichtet der Ombudsmann von Berg-Karabach, Gegham Stepanjan, bei X, vormals Twitter. Zu möglichen Todesopfern machte Stepanjan keine Angaben. Was die Explosion ausgelöst hat, ist noch unklar.
Von den mehr als 200 Verletzten sei die Mehrheit "schwer oder extrem schwer" verwundet, so Stepanjan. Sie müssten mit Flugzeugen woanders hintransportiert werden, da Berg-Karabach nicht in der Lage sei, alle Verletzten angemessen zu behandeln. Stepanjan schrieb, Berg-Karabach habe nicht die medizinischen Kapazitäten, um den Verletzten zu helfen. Es müsse dringend die Landung der Luftrettung ermöglicht werden, "um Menschenleben zu retten", forderte er.
Zuvor hatten die Behörden von Berg-Karabach eine Explosion des Treibstofflagers in der Nähe der Straße zwischen Stepanakert in Berg-Karabach und der aserbaidschanischen Stadt Askeran gemeldet. Dabei war von "Toten und Verletzten" die Rede.
Am Dienstag vergangener Woche hatte Aserbaidschan eine großangelegte Militäroffensive in Berg-Karabach gestartet. Bereits einen Tag später mussten die proarmenischen Kämpfer von Berg-Karabach eine Waffenstillstandsvereinbarung akzeptieren. Die Behörden der selbsternannten Republik stimmten Verhandlungen über eine Wiedereingliederung in das Territorium Aserbaidschans zu. Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, in dem Gebiet leben aber überwiegend Armenier. Aserbaidschan und Armenien kämpfen seit Jahren um das Gebiet.