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Mehr als 40 Städte angegriffen - Putins brutale Schlacht um den Donbass

Die Brutalität der russischen Invasoren in der Ost-Ukraine nimmt immer weiter zu!

Wie das ukrainische Militär in der Nacht zu Donnerstag auf Facebook mitteilte, haben Putins Truppen bei ihrer Großoffensive mehr als 40 Städte in der umkämpften Donbass-Region unter Beschuss genommen.

In der Lagebeschreibung hieß es: „Die Besatzer beschossen mehr als 40 Städte in den Regionen Donezk und Luhansk und zerstörten oder beschädigten 47 zivile Einrichtungen, darunter 38 Häuser und eine Schule. Infolge dieses Beschusses starben fünf Zivilisten und zwölf wurden verwundet.“ Die ukrainische Armee habe zehn feindliche Angriffe abgewehrt, vier Panzer und vier Drohnen zerstört. 62 „feindliche Soldaten“ seien getötet worden.

Dieses Foto gab das russische Verteidigungsministerium heraus. Es zeigt den Einsatz einer Haubitze im umkämpften Donbass
Dieses Foto gab das russische Verteidigungsministerium heraus. Es zeigt den Einsatz einer Haubitze im umkämpften DonbassFoto: IMAGO/ITAR-TASS
Feuer und Zerstörung in Sewersk. Die nahegelegene Stadt Sewerodonezk steht unter schwerem Beschuss. Der ukrainische Präsident Selenskyj nannte die russischen Angriffe eine „äußerst gewalttätige Offens
Feuer und Zerstörung in Sewersk. Die nahegelegene Stadt Sewerodonezk steht unter schwerem Beschuss. Der ukrainische Präsident Selenskyj nannte die russischen Angriffe eine „äußerst gewalttätige Offensive“Foto: Alex Chan/SOPA Images/Shutterstock

Doch die russischen Truppen scheinen in der Region momentan die Oberhand zu gewinnen: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) räumte in seiner nächtlichen Videoansprache ein, dass Putins Kämpfer in einigen Teilen des Ostens „uns zahlenmäßig weit überlegen“ seien. Das betreffe sowohl „die Ausrüstung, als auch die Anzahl der Soldaten“.

Vor allem geht es den Russen aktuell darum, die wichtige Stadt Sewerodonezk einzunehmen. Selenskyj erklärt aber, seine Streitkräfte hielten der „äußerst gewalttätigen Offensive“ noch stand. Russische Truppen sind aber bereits in Vororte der Industriestadt vorgedrungen. Moskau hatte die Offensive rund um Sewerodonezk in den vergangenen Tagen massiv ausgeweitet. Die Stadt und ihre Nachbarstadt Lyssytschansk sind die letzten Orte in der Region Luhansk, in der die Ukraine noch Widerstand gegen die russischen Truppen leistet.

Karte/Map: Aktuelle Kämpfe im Ukraine-Krieg (Stand: 24.5.2022) – Infografik

Der ukrainische Gouverneur Serhij Gajdaj wies jedoch Angaben prorussischer Kämpfer zurück, wonach Sewerodonezk „eingekesselt“ sei. Etwa 15 000 Menschen befänden sich noch in der Stadt und in den umliegenden Dörfern. Gajdaj betonte, dass die überwältigende Mehrheit von ihnen trotz der anhaltenden Angriffe die Stadt nicht verlassen wolle. Dabei handelt es sich vor allem um Ältere, die in Kellern Schutz vor dem Dauerbeschuss suchen.

In Lyssytschansk begräbt mittlerweile die Polizei die Toten. Gajdaj zufolge mussten mindestens 150 Leichen in einem Massengrab bestattet werden.

Russischen Angaben zufolge soll in den umkämpften Regionen um Luhansk und Donezk mittlerweile rund 8000 ukrainische Kriegsgefangene geben. Das meldete die russische Nachrichtenagentur Tass.

Die Agentur zitierte Rodion Miroschnik, einen Vertreter der selbst ernannten und international nicht anerkannten „Volksrepublik Luhansk“: „Es gibt viele Gefangene. Natürlich gibt es mehr von ihnen auf dem Territorium der Volksrepublik Donezk, aber wir haben auch genug, und jetzt liegt die Gesamtzahl irgendwo in der Größenordnung von 8000. Das ist viel, und buchstäblich Hunderte kommen jeden Tag hinzu.“

In der mittlerweile vollständig unter russischer Kontrolle stehenden Hafenstadt Mariupol wurden nach ukrainischen Angaben indessen etwa 200 Leichen im Keller eines zerstörten Gebäudes gefunden.

Ein Teil des zerstörten Asow-Stahlwerks in Mariupol
Ein Teil des zerstörten Asow-Stahlwerks in MariupolFoto: Victor/dpa

Die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, schrieb am Mittwoch auf Telegram: „Wegen des Leichengeruchs ist es unmöglich, sich in dem Gebiet aufzuhalten. Die Besatzer haben das gesamte Mariupol in einen Friedhof verwandelt.“

In seiner Ansprache rief Selenskyj den Westen erneut dazu auf, ihn stärker zu unterstützen. „Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, damit die Welt die Ukraine gewohnheitsmäßig beachtet“, sagte er. Die ukrainischen Interessen dürften nicht von den „Interessen derjenigen überlagert werden, die es immer eilig haben, zu einem weiteren Treffen mit dem Diktator zu eilen“.