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Mehr Ladestationen als Wolfsburg – dieses Dorf ist vollelektrisch

Ruderting/München – Deutschlandweit arbeiten wir an der lang ersehnten Energiewende. Bis 2030 sollen bis zu 10 Millionen Elektrofahrzeuge im Land unterwegs sein. Bis 2050 müssen wir eine Netto-Null-Bilanz bei den CO2-Emissionen erreichen.

Ganz Deutschland? Ein kleines Dorf im tiefsten Niederbayern muss mit den Schultern zucken. Ruderting ist der Bundesrepublik um Jahre voraus. Erneuerbare Energie, Elektrotransfer: In der 3120-Seelen-Gemeinschaft gehört sie längst zum Alltag.

Ruderting Ladestationen sind öffentlich. Eine Schnellladestation kann ein Elektroauto in nur 20 Minuten zu 80 % aufladen

Foto von Robert Gongoll

Laut Ruderting ist es eine elektronisches Dorf, das Deutschland repräsentiert. Unternehmer Harald Praml, 48, sagte: Damit ist die Gemeinde Passau bundesweit absoluter Spitzenreiter.

Spitzenreiter ist laut offizieller Statistik die Volkswagenstadt Wolfsburg (Metropole mit bis zu 500.000 Einwohnern). 493 Ladepunkte sind aktiv. Das entspricht 397 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 48,24! Rudderting geht weit über diese Werte hinaus. Wir schätzen, dass die Gemeinde 1.730 Ladestationen hat, was für 100.000 Einwohner berechnet wird. Mehr als das Vierfache im Vergleich zu Wolfsburg. Etwa das 40-fache des Bundesdurchschnitts.

Biobäcker Ferdinand Wagner, 35, besitzt sechs Elektrofahrzeuge. Inklusive Elektro-Lieferwagen (3,5 Tonnen). Er schafft eine komplette Tour von 250 Kilometern

Foto von Robert Gongoll

meist unternehmerisch Von Harald Praml (48). Sein Unternehmen (370 Mitarbeiter) hat vor 30 Jahren mit der Produktion von Luftwärmepumpen und vor 20 Jahren mit der Herstellung von Photovoltaik-Großanlagen begonnen. „2004 haben wir mehr Fabriken gebaut als die Vereinigten Staaten und Japan zusammen“, sagt Prahl stolz. 2019 eröffnete er einen Ladepark mit öffentlicher E-Säule mit 7 Schnellladepunkten vor Ort. Sein Firmenfuhrpark umfasst 46 Elektroautos. "Wir sind hier nur Revolutionäre", sagt er.

Aber er ist nicht allein. ganze Gemeinde. „2013 wurde bereits die erste Ladestation im Quartier installiert“, sagt Bürgermeister Rudolf Müller (56, parteilos). Das Rathaus verfügt über einen E-Dienstwagen. Müller fährt auch persönlich elektrisch. Von den 2.262 bei Ruderting zugelassenen Fahrzeugen fahren 167 elektrisch. 7,4 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei nur 2,3 %!

Auch Bürgermeister Rudy Müller (56) nutzt Strom. Die erste Ladestation wurde 2013 in der Gemeinde installiert

Foto: Robert Gongoll

“, sagte Bürgermeister Müller. Es gibt 1200 Gebäude in der Stadtgrenze. Auf den Dächern von 297 Gebäuden sind Photovoltaikanlagen installiert. Gesamtfläche 2,5 Hektar. „Das ergibt 4.200 Megawattstunden pro Jahr!“ Halber Jahresverbrauch! Alle Straßenlaternen werden auf LEDs umgestellt und nachts ausgeschaltet. „Das spart 75 Prozent Energie.“ Statt mit Öl werden Rathäuser, Gebäude, Jugendclubs, Feuerwehren und Schulen mit Hackschnitzelanlagen beheizt.

Bauer Erich Käser (52) mit Elektromähdrescher. Seine Solaranlage versorgt sein Haus, seine Maschinen und seine Elektrofahrzeuge drei Monate im Jahr mit Strom

Foto von Robert Gongoll

Und andere Unternehmer Auch das Dorf drängt auf Veränderungen. Die Biobäckerei Wagner (seit 2007 vollbiologisch, Anm. d. Red.) betreibt seit 2018 zwei öffentliche Ladepunkte in Ruderting. Geschäftsführer Ferdinand Wagner (35): „Wir haben derzeit sechs Elektrofahrzeuge in unserem Fuhrpark.“ Allen voran einen Elektro-Lieferwagen (3,5 Tonnen). „Wir schaffen problemlos Touren von rund 250 Kilometern und das zu einem Bruchteil der Kosten eines Verbrennungsmotors.“ Außerdem ermöglicht Wagner allen Mitarbeitern, die Elektrofahrzeuge des Unternehmens kostenlos aufzuladen.

Für Bäckerei-Chef Wagner ist das Beste an Elektroautos: „Sehr schön, leise und komfortabel, und Sie werden nie wieder Benzinpreise an Tankstellen in die Höhe schnellen sehen!“