Militärhubschrauber NH-90 mit Außenlast über Main-Spessart: Die Bundeswehr erklärt, was es damit auf sich hat

Von "zwei Maschinen mit 'baumelndem Gepäck'" berichtete am Donnerstagmittag die Main-Spessarterin Sonja Hüller gegenüber dieser Redaktion, die Steinfeld (Lkr. Main-Spessart) in Richtung Hammelburg überflogen hätten und lieferte eine Reihe an Bildern von Transporthubschraubern, die Außenlasten mit sich führten.

Eine Nachfrage bei der Infanterieschule der Bundeswehr in Hammelburg ergab: Es handelte sich dabei um eine Bundeswehrübung des Transporthubschrauberregiments 30 in Niederstetten (Baden-Württemberg). 

An Großübung "Mini Sonic" waren 250 Soldaten, 100 Fahrzeuge und vier Hubschrauber beteiligt

Der Presseoffizier dieses Heeresfliegerregiments, Oberstleutnant Peter Straub, erklärt auf Anfrage, dass es sich bei der Sichtung über Steinfeld um die Abschlussübung einer zweiwöchigen Verlege- und Alarmierungsübung gehandelt habe. Die Großübung mit dem Namen "Mini Sonic", an der etwa 250 Soldatinnen und Soldaten, circa 100 Fahrzeuge und vier Hubschrauber NH-90 beteiligt waren, fand auf dem Übungsplatz in Kühlsheim (Baden-Württemberg) statt.

Von dort aus seien die Transporthubschrauber auch in Richtung Hammelburg unterwegs gewesen, wo heute, am letzten Tag der Übung, der Außenlastflug und das Bordwaffenschießen geübt worden sei. Als Transportlast hatten die Hubschrauber heute lediglich Betongewichte geladen, um die Flugbewegung mit zusätzlichem Gewicht und vor allem das sanfte Absetzen der Ladung zu üben, so Straub. Im Einsatzfall transportiere man nämlich Munition oder Gerätschaften bis hin zum kleinen Wiesel-Panzer, die nach dem Lufttransport auch wieder einsatzbereit sein müssten.

Übung dient der Vorbereitung auf die Landes- und Bündnisverteidigung

Die Übung einer Regimentsverlegung auf einen Feldflugplatz beschreibt Straub als ein Szenario, wie es im Einsatzfall für Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) eintreten würde. Der darauf folgende Schritt in einer Alarmierungskette wäre die Verlegung in einen Einsatzraum im Einsatzgebiet, zum Beispiel an der NATO-Ostflanke, so der Oberstleutnant weiter.

Die Übung sei vor dem Hintergrund der Neuausrichtung der Bundeswehr zu sehen. Es stünden nun nicht mehr Stabilisierungseinsätze wie in Afghanistan oder Mali im Mittelpunkt, sondern wieder die Landes- und Bündnisverteidigung.