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"Militärpotenzial Kiews brechen": Schoigu erklärt Krieg zum Erfolg

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"Nuklearterrorismus": Schoigu wirft der Ukraine Beschuss des Atomkraftwerkes Saporischschja vor.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service/AP)

Im Gespräch mit seinen Militärchefs erklärt der russische Verteidigungsminister den Krieg gegen Kiew zum Erfolg. Zum Beleg führt Schoigu an, dass die Kremltruppen zwei Orte in Donezk eingenommen haben. Die Zerstörung der ukrainischen Stromversorgung nennt er notwendig.

Russland hat die schweren Raketenangriffe auf zivile Objekte in der Ukraine als militärisch notwendig gerechtfertigt. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte in Moskau: "Die russischen Streitkräfte führen mit Hochpräzisionswaffen hoher Reichweite massive Schläge gegen das System der militärischen Führung, Rüstungsbetriebe und die mit ihnen verbundenen Objekte, um das Militärpotenzial der Ukraine zu brechen."

Der Minister bezeichnete den Krieg in der Ukraine als erfolgreich. Zuletzt habe die russische Armee mehrere Ortschaften im Gebiet Donezk eingenommen und dem ukrainischen Militär hohe Verluste im Gebiet Luhansk zugefügt. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Russlands Raketenangriffe haben seit Oktober die Energieversorgung der Ukraine massiv beschädigt. Millionen Menschen haben nur noch eingeschränkt Zugang zur Stromversorgung. Auch die Versorgung mit Wasser und Wärme ist vielerorts schwierig.

"Kiewer Regime beschießt Atomkraftwerk absichtlich"

Zugleich warf Schoigu der Ukraine vor, das Atomkraftwerk Saporischschja weiterhin zu attackieren und vorsätzlich "Nuklearterrorismus" zu betreiben. Russland unternehme alles, um die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten, erklärte Schoigu. "Im Gegenzug versucht das Kiewer Regime, den Anschein einer Bedrohung durch eine atomare Katastrophe zu erwecken, indem es den Standort weiterhin absichtlich beschießt." Allein in den vergangenen zwei Wochen habe die Ukraine 33 großkalibrige Geschosse auf die Anlage abgefeuert. Die meisten seien von der russischen Luftabwehr abgefangen worden. Einige hätten jedoch "Objekte getroffen", was sich auf den sicheren Betrieb des AKW auswirke. "Wir stufen diese Angriffe ukrainischer Truppen als Nuklearterrorismus ein."

Schoigu erhob die Vorwürfe in einer Konferenzschaltung mit seinen Militärchefs, wie aus einem vom russischen Verteidigungsministerium in Auszügen veröffentlichten Protokoll hervorgeht. Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen.

Das von Russland besetzte AKW ist das größte in Europa. Es geriet in den vergangenen Monaten wiederholt unter Beschuss, wofür sich Russland und die Ukraine gegenseitig die Schuld geben. Die Vorfälle schüren Sorgen, dass es in Saporischschja zu einer Atomkatastrophe kommen könnte. Die UN-Atomaufsicht IAEA dringt deshalb auf die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um die Anlage. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow wurde am Dienstag von der Nachrichtenagentur Tass mit den Worten zitiert, dass es in den Gesprächen mit der IAEA über eine solche Zone eine "positive Dynamik" gebe. Details wurden nicht bekannt.